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»Wie in Familie füreinander da«

Biochemischer Verein feiert 100-jähriges Bestehen - 160 Gäste feiern mit

Herford (gb). Einen Verein 100 Jahre am Leben zu halten ist nicht einfach. Wenn es gelingt, hat das gute Gründe. Zu den großen Jubilaren in dieser Reihe gehört der Biochemische Verein Herford, der, 1906 gegründet, in diesem Jahr die 100 vollenden kann. Zum großen Geburtstag konnte Vorsitzender Erhard Strathmann gestern im Schützenhof 160 Gäste begrüßen.

Unter ihnen waren stellvertretender Landrat Dietrich Thiede, stellvertretender Bürgermeister Gustav Meyer zu Hartum, der Präsident des Bio-Bundes, Dierk Schildt, die Landesvorsitzende Westfalen-Lippe, Anneliese Schröder und der Ehrenvorsitzende des Landesverbandes, Arndt Hähnel. Sie würdigten ebenfalls den runden Geburtstag. Damit ist der Herforder Ableger der sechstälteste Verein in Deutschland.
Gekommen waren auch Abordnungen der Nachbarvereine aus Bad Salzuflen, Bünde, Lage, Bielefeld und Osnabrück.
Die Biochemiker nutzen die von Dr. Heinrich Schüßler vor 130 Jahren entwickelte Mineralsalzlehre, die als Volksheilkunde schnell populär wurde.
Im Jahr der Vereinsgründung 1906, daran erinnerte Strathmann in seiner Festansprache, gab es in Herford 150 Fabriken, darunter zwölf Zigarren-, zehn Möbel- und 19 Schokoladenfabriken sowie 37 Wäsche- und Konfektionshersteller. »Die Menschen waren arm und mussten viel arbeiten. Geld für Arzt und Medikamente mussten vom Munde abgespart werden, da kam den Menschen ein Volksgesundheitsverein gerade recht, um ihre Krankheiten mit preisgünstigen Mineralsalzen zu heilen.«
Der Erfolg schlug sich in der Mitgliederzahl nieder: 1926, nur 20 Jahre nach der Gründung, gehörten dem Herforder Verein bereits 1530 Personen an.
Die Nationalsozialisten haben den Verein verboten, 1946 wurde er wiederbelebt. In den 50-er Jahren hatte er bereits wieder 300 Mitglieder. Heute sind es 180.
Bis heute schätzen die Biochemiker das reichaltige Vereinsleben: das Nutzen von Naturheilverfahren, Gymanstik und Wandern, Ausflüge und Reisen.
Eng verbunden mit dem Herforder Verein ist die Familie Strathmann. August Strathmann führte ihn von 1962 bis 1985, sein Sohn Erhard seitdem. Dessen Gattin Käthe ist seit 45 Jahren im Vorstand aktiv.
»Ich habe immer darauf geachtet, dass wir eine große Familie und füreinander da sind«, umschrieb Eckhard Strathmann Sonntag das Vereinsleben, das viele Biochemiker schon seit Jahrzehnten schätzen.
So konnte Strathmann Sonntag viele Mitglieder auszeichnen. 50 Jahre ist Hans-Wolfgang Hermann dabei, 45 Jahre Grete Niemann, Käthe und Erhard Strathmann, 40 Jahre Luise Ellerbrok, Grete Nierste und Amanda Sander. Sie alle wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt.
35 Jahre wirken Anni Beermann, Rolf Gieselmann, Gisela und Helmut Harbsmeier, Ruth Reißenweber, Helma Spilker und Dorothea Wolf mit, 30 Jahre sind Ursula Becker, Ruth Bültermann, Lydia Husemann, Helga Kähler, Anni König, Lore Oberschachtsiek, Waltraud und Friedhelm Schildmann, Luise Schmidt, Ingrid Theves, Eilsabeth und Heinz Tielke dabei. Seit 25 Jahren nutzen Margarethe Brinkmann, Annelies Coronett, Dorothea Heyne, Renate Köster, Ruthild Niehaus, Ursula Notholt, Gerda und Gerhard Schermeier, Margret Schröder, Agnes Wenschinek, Hildegard Wittkowski und Ellen Wörmann das Angebot und 20 Jahre sind Renate Ackermann, Gisela Beermann, Marie-Luise Beltner, Ingrid Beyer, Christa Büscher, Hildegard Generotzky, Heinz-Lothar Heldt, Hilde Heuer, Helga Hönerhoff, Elisabeth Liedtke, Ingeburg und Jürgen Matuschczik, Inge und Gütnther Seifert, Heniz Scheffer, Ingrid Schmidt, Heinz Steffen, Ursula Stegemann, Magdalene Tappe und Renate Trachte Mitglied.
Die Feier im Stadtpark-Schützenhof wurde musikalisch begleitet von einem Klarinettenensemble der Musikschule Lenze. Tänze führte eine Gruppe der Tanzschule Eva Wortmann auf.

Artikel vom 08.05.2006