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Hochwertige »Drahtesel«
beim Else-Werre-Rad-Tag

Ausrüstung der Radler wird zusehends hochwertiger

Bünde (grot). Die Radfahrsaison ist nach einem langen Winter noch jung. Da kam der Else-Werre-Radtag für den einen oder anderen Radler vielleicht noch ein wenig früh.

Wer am Sonntag als Ungeübter in den Sattel stieg und die komplette Strecke von Melle bis Bad Oeynhausen und zurück herunterradelte, wird das heute wohl mit Sitzbeschwerden büßen müssen.
Aber die Gelegenheitsradler, die beim Else-Werre-Rad-Tag in die Pedale treten, scheinen Jahr für Jahr weniger zu werden, die Zahl der eher sportlich Orientierten nimmt hingegen zu. Was sich unschwer an Ausrüstung und Outfit der Radler festmachen lässt.
Denn was da gestern entlang der Else und Werre rollte, waren fast ausnahmlos relativ hochwertige Mountain-Bikes und Tourenräder. Uralt-Drahtesel mit Drei-Gang-Schaltung? Fehlanzeige. Sportbrille, Handschuhe, Radlerhosen mit Einsatz, todchice Shirts und Trinkflaschen am Rahmen gehören auch bei den schon reiferen Semestern mittlerweile zur Standard-Ausrüstung.
Der Fahrradhelm zählt leider noch nicht zwingend dazu - was auch den Polizeibeamten auffiel, die mit ihrem Beratungsmobil an der Bahnhofstraße (neben Schminkstand des CVJM, Infostand der Stadt Bünde sowie Getränke- und Imbissstand) Stellung bezogen hatte. Während Kinder den Helm, der Leben retten kann, kaum als störend empfinden, haben Erwachsene noch immer Vorbehalte. »Man schwitzt da drunter«, »einfach zu unbequem« - waren die meist gehörten Argumente der Rastenden, die auf den Bierzeltgarnituren Platz genommen hatten.
Den moralischen Zeigefinger hoben die Polizisten jedoch an diesem sonnigen Sonntag nicht. Dafür war die Stimmung bei dem willkommenen Zwischenstopp bei Bratwurst, kühlen Getränken und Live-Musik von den »Rainy Skiffle Men« auch einfach zu gut.

Artikel vom 08.05.2006