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Mozart zur Premiere im Schlichte-Carree serviert

Musikalische und literarische Reise in die Welt des berühmten Komponisten mit 150 Zuhörern

Steinhagen (mas). Mozart ist in aller Munde. Auch der Kammer- und der Männerchor Belcanto, der im nächsten Jahr sein 15-jähriges Bestehen feiert, hatte es sich nicht nehmen lassen, eine musikalische und literarische Reise durch die Notenwelt des berühmten Komponisten zu machen. Zumal dieses Benefizkonzert zu Gunsten der Deutschen Knochenmarkspenderdatei im Schlichte-Carree eine Premiere war.

Mehr als 150 Gäste entpuppten sich als Mozart- und Belcanto-Fans und nahmen Platz im schönen Innenhof des Unternehmens König und Schlichte, dessen Inhaber Henrich König Werner Jacobs, ehemaliges Gründungsmitglied und Vorsitzender von Belcanto, zu diesem Konzert ermutigt hatte. Denn er ist an der vom Rotary-Club unterstützten Knochenmarksspenderdatei interessiert, da ein Mitglied seiner Familie an Leukämie erkrankt ist.
Auch Susanne Lechtermann hat das Schaufenster ihrer direkt im Schlichte-Carree liegenden Buchhandlung liebevoll mit Mozart-Literatur ausgeschmückt. Denn es ging ja auch um eine literarische Reise durch Mozarts Leben.
Mathias Reiter, Schauspieler am Bielefelder Stadttheater, stellte Mozarts Leben mit echten Dokumenten vor. Vom ersten Eintrag aus dem Taufbuch über Liebesbriefe an seine geliebte Constanze bis hin zu Tagebucheeintragungen eröffneten sich Leben und Befindlichkeiten eines Genies, das das jüngste von sieben Kindern war, arm gelebt hatte und arm gestorben war.
Wunderbar schmiegten sich da die Intonierungen des Chores hinein. Unter dem Dirigat von Chorleiter Michael Lehmann stimmte ein gesanglich schön getragener Frühlingsgruß das Publikum auf einen gesanglichen Ausflug in Mozarts Kompositionen ein, in dem auch Auszüge aus der Zauberflöte einen festen Platz hatten, denn den Priesterchor hatte der BelcantoMännerchor neben anderen Mozartwerken auch schon vorher im Repertoire.
Auch der Belcanto-Kammerchor, der ausschließlich aus Damen besteht, bestach mit Timbre und Vibrato bei zwei Nocturnos und dem »Das klinget so herrlich, das klinget so schön« aus der Zauberflöte. Das Streichquartett, das mit den vier Damen Susanne Lehmann, Anke Darkow, Antje Goldstein-Stark und Jessica Andriessek wunderbar besetzt ist, bereicherte den Mozart-Abend mit Bourres und einem schön wehmütigen »Ave verum«. 250 Jahre Mozart und fast 15 Jahre Belcanto. Zwei Zahlen, die gut zusammen passen.

Artikel vom 08.05.2006