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Voller Hoffnung - oder mit flauem Gefühl

Handball-Cocktail: Hesselteich und Versmold - Nachsitzen unter unterschiedlichen Vorzeichen

Von Gunnar Feicht und Julian Stolte
Altkreis (WB). Strahlender Sonnenschein und sommerliche Temperaturen: Die äußeren Bedingungen luden dazu ein, mit der Hallenhandball-Saison abzuschließen. Aber zwei Teams aus dem Altkreis müssen nachsitzen: die Kreisliga-Männer der Spvg. Hesselteich durchaus hoffnungsfroh im Aufstiegsrunden-Turnier zur Bezirksliga; die Landesliga-Cracks der Spvg. Versmold hingegen mit einem flauen Gefühl in der Abstiegsrelegation.

In den beiden Duellen mit TV Kattenvenne aus der Parallelstaffel geht es für Versmold am 13. Mai (auswärts) und am 20. Mai (in eigener Halle) ums Ganze - unter den kuriosen Begleitumständen, dass die Spiele bei einem Havixbecker Erfolg in der parallel ausgetragenen Verbandsliga-Relegation nachträglich überflüssig werden und vielleicht sogar beide drinbleiben (WB vom Samstag). TV Kattenvenne (12. der Staffel 1 mit 11:37 Punkten) hatte ähnlich wie Versmold über die gesamte Saison beängstigendes Verletzungspech, wobei die beiden Stammkräfte Christian Hooge (Kreis) und Thomas Intfeld (Rückraum) auch in beiden Spielen gegen Versmold ausfallen werden. Kattenvennes Plus ist die hitzige Heimspielatmosphäre: Den TVK-Fanclub stellt der WDR Münster diese Woche sogar auf dem Bildschirm vor.
In der Bielefelder Sporthalle Stieghorst (Detmolder Straße) trifft Vize-Kreismeister Spvg. Hesselteich Sonntag, 14. Mai, auf die Kreisliga-Zweiten der übrigen fünf Handballkreise im Bezirk Nord (sh. Übersicht). Zu dem Aufstiegsrunden-Turnier, das um 10 Uhr beginnt, setzen die Hesselteicher einen Fan-Bus ein, der um 8.15 Uhr am Busbahnhof Oesterweg startet. Spvg.-Coach Berni Kempa hat bereits die Gelegenheit genutzt, um drei Gegner zu beobachten und ein klares Bild gewonnen: »Lemgo IV ist der Topfavorit, hat eine starke Truppe. Offenbar kommen da jetzt einige Leute aus der A-Jugend-Regionalliga zum Einsatz.« Als Augenzeuge des Bielefelder Kreisliga-Spitzenspiels zwischen Eintracht Gadderbaum (als Meister Direktaufsteiger) und HT SF Senne stuft Kempa auch das Fusionsteam aus dem Bielefelder Süden sehr hoch ein: »Das war ein tolles Spiel, Hut ab vor der Senner Leistung. Die haben eine gute Mischung mit Routiniers wie Matthias Wieling, dazu dem starken Halblinken Block.« Die Favoritenbürde tragen also andere. Nach dem Hickhack während der Aufstiegsrunde im Vorjahr, als Hesselteich gewissermaßen an dem heillosen Durcheinander um das Reglement scheiterte, hoffen die Rot-Schwarzen diesmal auf das nötige Quäntchen Glück.
Unmittelbar nachdem der Klassenerhalt für Union 92 Halle gesichert war, stellte Dirk Schneider den Trainer für die kommende Kreisligasaison vor: Das Hesselteicher Urgestein Michael Reimus soll künftig für eine Signalwirkung bei der Union sorgen (das WB berichtete bereits gestern). »Ich kenne Michael aus gemeinsamen Versmolder Zeiten und schätze seine hohe soziale Kompetenz und sein Geschick im Umgang mit Jugendspielern«, so Schneider, der sich hinter den Kulissen bemüht, den Kreisliga-Standard in Halle zu halten. Seine Qualitäten hat Reimus beim »kleinen HSV« unter Beweis gestellt, als er das heutige Männer-Kreisligateam über viele Jahre in der Jugend formte und dann schon in der ersten Saison bei den Senioren um ein Haar in die Bezirksliga geführt hätte.
Auch in den nächsten Jahren soll in der »Masch« Kreisligahandball gespielt werden. »Wir setzen in Zukunft auf eine Mischung aus Jung und Alt, wobei A-Jugendliche mit Doppelspielrecht an den Herrenbereich herangeführt werden sollen«, so der Ausblick von Dirk Schneider. Während Maik Jacobs, der im Herbst für Karl-Heinz Klenke eingesprungen war, künftig wieder als Spieler zur Verfügung steht, greifen Uli Klemme und Jochen Walkenhorst in der neuen Saison nur noch in der Reserve zum Ball. Halles früherer Frauentrainer Andreas Gohr, der im November von sich aus seinen Platz beim Oberligisten räumte, hat einen neuen Verein gefunden: Er übernimmt das Frauenlandesliga-Team von HT SF Senne, ist außerdem in der Jugendarbeit der HSG Stemmer/Friedewalde tätig.

Artikel vom 09.05.2006