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Oetker unterstützt Senner »üppig«

Fidelio, Hamlet und Juwel genießen Sommer auf der Wildbahn in der Moosheide

Von Monika Schönfeld
(Text und Fotos)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Es dauerte einen Moment, bevor Fidelio, Hamlet und Juwel ihre neue Freiheit bemerkten. Dann aber galoppierten sie über die Moosheide und wälzten sich im Sennesand. Die drei Senner Pferde werden den Sommer in (fast) freier Wildbahn auf einem vergrößerten Gelände verbringen, das jetzt bis an den Wanderparkplatz Emsquellen reicht.

Das Wildbahnprojekt Senner Pferde wurde im Jahr 2000 von der Biologischen Station Senne ins Leben gerufen und trägt sich ausschließlich aus Sponsorengeldern. Förderer sind die Sparkassen-Stiftung Paderborn, Euronatur und jetzt auch die Dr. August Oetker KG Bielefeld.
»Der Betrag, mit dem die Dr. August Oetker KG das Wildbahnprojekt unterstützt, ist üppig«, so Aloys Sielhorst, der bei der Biologischen Station Senne für das Projekt verantwortlich ist. Es steht unter der Schirmherrschaft von Armin Prinz zur Lippe. Im Gestüt Lopshorn in der Senne wurden die Tiere einst gezüchtet.
Sielhorst sagte, mit dem Beitrag des Bielefelder Unternehmens Oetker sei die Fläche vergrößert worden. Allerdings habe der Winter den Bestrebungen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Grundstücksangelegenheiten seien zwar unter Dach und Fach - die Untere Landschaftsbehörde habe die Arbeiten aber gestoppt. Während der Brutzeit (vor allem der Höhlenbrüter) darf die Biologische Station nicht auf dem Gelände arbeiten.
Dr. Heinz Tegethoff, Leiter der Konzernrevision der Oetker-Holding und CDU-Stadtrat in Paderborn, sagte am Samstag zum Auftrieb der Senner Pferde, dass es ihm ein persönliches Anliegen sei, das Projekt zu unterstützen. So habe er die Geschäftsleitung überzeugen können. Oetker sei weltweit tätig, aber der Region Ostwestfalen-Lippe verbunden. Gefördert werden vor allem kulturelle und soziale Projekte. Die Umweltpolitik werde im Unternehmen groß geschrieben - August Oetker sei 1995 als Öko-Manager des Jahres geehrt worden. Tegethoff wohnt in Marienloh und ist fasziniert von der Senne, deren reizvolle Landschaft und Vielfalt er liebt. Mit der Vorsitzenden der Biologischen Station Senne, Christel Schroeder, arbeite er viel zusammen. »Das Geld ist gut angelegt«, sagte Tegethoff. Prinzip der Dr. August Oetker KG sei, ambitionierte Projekte zu unterstützen, die auch vom Träger mit viel Engagement vorangetrieben werden. »Das ist hier gegeben.«
Sielhorst würdigte aber nicht nur die »großen« Förderer, dankte auch den Kommunen Schloß Holte-Stukenbrock und Hövelhof (beim Auftrieb vertreten durch stellvertretenden Bürgermeister Heinz-Wilhelm Tzschentke und Hövelhofs Bürgermeister Michael Berens), Annette Strohdiek aus Augustdorf, Besitzerin des zweijährigen Hengstes »Juwel«, den Familien Murke und Reher, die die Stuten betreuen, Frank Ahnfeldt von der Biologischen Station Senne, Tierarzt Dr. Heiner Vorbohle für die Betreuung der Senner und vor allem dem Steinhagener Detlef Timmermann, der die Senner Pferde trainiert hat. Er hat es fertig gebracht, dass die Pferde freiwillig, ohne Angst und Gewaltanwendung, in die Anhänger zum Transport gehen. Ein Kaunitzer bereite zum Saisonbeginn eine Rezeptur aus Ölfrüchten kostenlos für die Pferde, um ihr Fell zu pflegen und den Haarwechsel zu erleichtern.
Vorbereitet wird eine Information zu den Senner Pferden. Als Schild soll es demnächst am Wanderparkplatz angebracht werden, wo bereits die Informationen zur Senne vorhanden sind.

Artikel vom 08.05.2006