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Dornröschens Spindel nicht mehr spitz

22 Familien aus der blauen Gruppe der AWO-Kita Laubfrosch zu Gast bei der Schäferin


Schloß Holte-Stukenbrock (ms). »Na, das wird wohl eher ein Faden für eine Mikrofaser-Socke.« Manuela Brock-Schniedermann, »die kleine Schäferin«, hat Moritz aus der blauen Gruppe der AWO-Kindertagesstätte »Laubfrosch« auf dem Schoß. Er versucht, aus der gewaschenen Schafwolle einen Faden zu spinnen. Das ist gar nicht so einfach, die richtige Fadenstärke zu erreichen. Manuela Brock-Schniedermann zeigt den 22 Familien das Spinnrad - auch wo die am modernen Spinnrad nicht mehr vorhandene Spindel saß, an der sich Dornröschen, die Märchengestalt der Gebrüder Grimm, gestochen hat.
68 Kinder, Eltern und Großeltern haben vergangene Woche Stallmann's Hof besucht. Die drei Erzieherinnen Diana Dresselhaus, Marianne Reinhold und Stephanie Greinert hatten die Kinder während eines Projekts »Woher kommt die Wolle?« forschen lassen. Abschluss war die Eltern-Kind-Aktion mit Besuch der Schafzucht. Schon im Vorfeld haben die Kinder einiges über Schafe und ihre Lebensweise erfahren, wie das mit dem Schafe scheren geht und wie man Wolle spinnt. Gesprächskreise, Bilderbuchbetrachtungen, Lieder, Gestaltungstechniken und Bewegungsangebote - alles drehte sich ums Schaf und seine Wolle.
Beim Besuch auf dem Hof waren natürlich die echten Tiere der Renner. Rolf Schniedermann öffnete die Stalltür und nahm ein Lamm auf den Arm - nicht mehr ganz jung. Einen Namen hat es nicht, erklärte Schniedermann der kleinen Janina, die sich den Kopf des Kleinen schnappte und erst einmal leidenschaftlich umarmte. Statt eines Namen haben die Tiere eine Nummer im Ohr. Mit dem Lied »Onkel Jörg hat einen Bauernhof« bedankten sich die Kinder für den anschaulichen Nachmittag auf dem Hof.

Artikel vom 06.05.2006