08.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kurze Wege für kurze Beine

Protestmarsch gegen Schließung der Wenneberschule


Rheda-Wiedenbrück (wl). »Kurze Beine brauchen kurze Wege« meinen die Eltern der Mädchen und Jungen der Wenneberschule Rheda. In den vergangenen Wochen war die 100-jährige Grundschule an der Berliner Straße wegen zurückgehender Schülerzahlen in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Eine mögliche Schließung der Schule war das Thema einer Ratssitzung, das für viel Aufruhr und Ärgernis in der Bevölkerung sorgte. Eltern und Kinder kämpfen jedoch um ihre Wenneberschule im Herzen der Innenstadt.
Mit einer genehmigten Demonstration zogen am Samstagvormittag rund 100 kleine und große Menschen von der Andreasschule an der Schafstallstraße aus gemeinsam zur Wenneberschule, um zu verdeutlichen, wie weit der Schulweg bei einer Verlegung in die Andreasschule für so manches »Wennebärchen« wäre. Die stellvertretende Schulpflegschaftsvorsitzende Ulrike Nowak-Heil zog mit einem Zählrad voran und vermaß die Strecke, die sich auf zwei Kilometer Länge belief. »Das ist zu weit für unsere Kinder«, betonte die engagierte Mutter.
Zudem würde der Kreisverkehr am Bahnhof, den die Kinder benutzen müssten, eine enorme Gefahr darstellen. Viele der Eltern hatten sich mit Plakaten bewaffnet, auf denen Slogans wie »Zum Wohle unserer Kinder«, »Wohnnahe Grundschule« oder »Wohnqualität erhalten« in großen Lettern zu lesen waren. Die Ordnungshüter begleiteten den Zug, um die Kinder sicher ans Ziel zu geleiten.
Doch was ist später, wenn es wirklich dazu kommen könnte, dass einige der Schülerinnen und Schüler diese Wegstrecke auf sich nehmen müssen? Diese und viele andere Fragen wurden bei kühlen Getränken und Gegrilltem im Anschluss auf dem Pausenhof der Wenneberschule erörtert. Für die rührige Elternschaft ist auf jeden Fall klar, dass sie nicht aufgeben werden und um ihre schöne Schule zum Wohle ihrer Kinder kämpfen werden.

Artikel vom 08.05.2006