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Festival sorgt für viel »Adrenalin«

Fun-Sportler stellen ihre zum Teil Atem beraubenden Freizeitbeschäftigungen vor

Von Moritz Winde (Text und Fotos)
Bad Oeynhausen (WB). Axel Heitländer stockt der Atem. Ein wenig blass um die Nase und mit schlotternden Knien lässt sich der 23-Jährige nur an einem Seil hängend kopfüber 40 Meter in die Tiefe sausen. Vor allem junge Leute waren von dem ersten Spaßsportfestival »Adrenalin« begeistert.

»Das war der absolute Wahnsinn. Ein unglaubliches Gefühl«, versuchte Axel Heitländer das gerade Erlebte in Worte zu fassen. Gemeinsam mit seinem Bruder Ulf und Freund Benjamin Tryba gehörte er am Wochenende zur Minderzahl der Besucher, die mutig genug waren, sich mit dem »Mach 1« abwärts zu stürzen. So lässig viele vor ihrem Flug mit 90 Stundenkilometern Richtung Boden noch wirkten, so mussten doch alle nach dem Abenteuer zugeben, dass ihnen das Herz mächtig in die Hose gerutscht war. »Ich würde es aber jederzeit wieder machen«, sagte Dominik Kunze, der sich als Dachdecker über den Wolken eigentlich gut auskennt. Und dennoch war dieser Flug auch für den 25-Jährigen etwas ganz besonderes.
Die sechsjährige Benja wollte ebenfalls ganz hoch hinaus. Beim Bungee-Trampolin legte sie sich ordentlich ins Zeug. Die pure Lebensfreude schrie das Mädchen mit im Wind wehenden Haaren heraus: »Das macht einen Riesenspaß.«
Viele kostenlose Attraktionen konnte der Nachwuchs am Samstag und Sonntag nutzen. Auch Patrick Anders und Patrick Pohl machten davon Gebrauch. Der Bungee-Run verlangte von den Jungs die ganze Kraft. Mit dem Rücken an einem starken Gummiseil befestigt, bestand die Aufgabe darin, durch schnelles Laufen ein Ziel zu erreichen. »Da kommt man ganz schön ins Schwitzen. Das ist gar nicht so einfach«, bemerkte Patrick Anders.
Neben vielen Mitmachangeboten zeigten die Sportler jedoch auch selbst ihr außergewöhnliches Können. Als Heiko Holtgrewe mit dem Mountainbike mit Hilfe einer Rampe nicht nur über ein Auto, sondern auch über zwei Menschen flog, hielten die Besucher den Atem an. »Es ist toll, einmal zeigen zu können, was wir alles drauf haben«, sagte der 17-jährige Extremsportler, der für den Radsportverein Bad Oeynhausen startet.
»Adrenalin«, das vor allem konzipiert wurde, damit sich Vereine mit eher unpopulären Sportarten präsentieren können, kam bei den meisten Aktiven prima an. Benjamin Mohme, Karate-Trainer vom 1. SC Bad Oeynhausen: »Sich vor einem solch großen Publikum zu präsentieren ist eine schöne Sache. Neben der Eigenwerbung stärkt es die Motivation.« Wie fast alle Darsteller möchte auch er im kommenden Jahr mit seiner Gruppe dabei sein, wenn beim »Adrenalin« die Herzen wieder in die Hose rutschen.

Artikel vom 08.05.2006