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Den Löhnern vollkommen den Kopf verdreht

»Junge, Junge und der Römer« begeistern 200 Zuschauer bei der Magischen Nacht

Von Silke Schade (Text und Fotos)
Löhne (LZ). Was wollen drei Schwaben in Löhne? Genau - an Geld kommen! Denn damit lässt es sich wundersam zaubern, wie das komische Trio »Junge, Junge und der Römer« am Samstag bei der Magischen Nacht im Saal zwei in der Werretalhalle bewies.

Vor mehr als 200 Zuschauern warteten die zauberhaften Brüder Gernot und Wolfram Bohnenberger sowie Bauchredner Andreas Römer mit einem Potpourri aus Illusion, Bauchrednerei und Comedy auf.
Dabei konnten sie jederzeit auf die Unterstützung des Publikums setzen. Hannelore zum Beispiel hatte Mitleid mit den Minderbemittelten und opferte gerne ihren Zehn-Euro-Schein. Eine zunächst Gewinn bringende Investition. Aus der roten wurde eine grüne Blüte, zu einer Null kam eine zweite hinzu. Die Menge staunte, die Spenderin strahlte - aber nicht lange. Schließlich übermannte doch der Geiz die Schwaben, und der Hunderter landete mir nichts, dir nichts in deren Tasche. Für die Leerausgegangene gab es zum Trost ein Duplo. Was in diesem Fall wohl nicht nur die längste, sondern auch die teuerste Praline der Welt war. In dem silbernen Einwickelpapier steckte nämlich neben der Schokolade auch noch Hannelores Zehn-Euro-Schein. Wie auch immer er dorthin gelangt war.
Bis nach New York hatte es jedenfalls der Engländer in der nächsten Illusionsszene geschafft. Dass ein Schuhputzer ihm dort den Schlips abknöpfte, war erst der Anfang. Dann stülpte der dem Wehrlosen einen Karton über den Kopf und drehte beide zusammen - Karton und scheinbar auch Kopf - immerzu im Kreise. So wie selbstverständlich, als sei ein Genickbruch dabei völlig ausgeschlossen. Manch ein Stoßgebet mag da wohl von der Menge aus gen Hallendecke geschickt worden sein. Zum Glück wurde das auch erhört. Nach Ende des Schleudergangs erhob sich der Brite ohne den Anschein irgendwelcher Blessuren. Die Melone auf dem Kopf saß immer noch in Form. Unglaublich!
Woher die vielen Stimmen kommen, fragte man sich beim Auftritt von Andreas Römer. Doch die Antwort war ganz einfach: aus dem Bauch heraus. Der Plüsch-Alligator auf seinem Arm hatte Angst vor allem und jedem - besonders vor Horst aus der zweiten Reihe, seines Zeichens »Heckenschütze von Schweicheln«.
Auf den hatte es auch der alte Seebär Hansen abgesehen, der über Horsts letzten Einsatz als Matrose im Mastkorb berichtete. Er habe unaufhörlich »Land in Sicht« geschrien, lästerte der Friesen-Opa. »Das war doch seine Aufgabe«, zeigte Andreas Römer durchaus Verständnis. Darauf erwiderte Hansen vollkommen erschüttert: »Aber bestimmt nicht im Hafen!«

Artikel vom 08.05.2006