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Keine Angst
vor der Jugend

Polizist informiert Sozialausschuss

Schlangen (vf). »Wir haben Jugendliche, die Alkohol trinken und Drogen nehmen, wir haben aber auch Jugendliche, die in die Kirche gehen.« Gemeinde-Polizist Ulrich Kipshagen weiß bestens Bescheid über die Situation der Heranwachsenden in Schlangen.
Im städtischen Ausschuss für Soziales und Gesellschaft am Donnerstag zeigte er die momentane Situation der jungen Schlänger auf.
Denn seine »Pappenheimer« kennt er genau. »Wir haben in Schlangen Jugendliche, die am Wochenende trinken, sich in der Badstraße oder auf dem Schulhof treffen und auch mal eine Flasche kaputt schlagen. Doch die tun niemanden etwas. Sie erzeugen nur ein subjektiv ungutes Gefühl bei den Bürgern.« Sachbeschädigungen, die hin und wieder vorkommen würden, könne die Polizei häufig auch dank der Bürger-Mithilfe aufklären, so Kipshagen.
Derzeit gebe es etwa 50 Jugendliche, die sich in drei Gruppen organisieren und an den Wochenenden auffällig würden. »Dazu gehören Briten, Deutsche und Jugendliche mit Migrationshintergrund«, erläuterte Kipshagen. Die britischen Jugendlichen hielten sich eher bedeckt und würden sich nicht mit anderen Gruppen mischen, während es zwischen den deutschen und den Migranten-Kindern teilweise sogar Freundschaften gebe. Im Gegensatz zu anderen lippischen Kommunen werde aus der Gruppe heraus aber nur ein ein kleiner Teil immer wieder auffällig. Kipshagen sprach sich dafür aus, den Mitarbeitern des Jugendzentrums mehr Mitspracherecht zu gewähren. »Flexiblere Öffnungszeiten in Absprache mit den Sozialarbeitern könnten ein Anfang sein«, so Kipshagen.
Die Mitglieder des Ausschusses griffen eine Idee Kipshagens auf, Selbstverteidgungskurse für Jugendliche anzubieten. »Dafür benötigen wir Trainer, die ehrenamtlich mit den Jugendlichen zusammenarbeiten wollen und können«, rief Bettina Giese-Walhöfer (CDU) auf.

Artikel vom 06.05.2006