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Kirchengemeinden müssen
2007 den Rotstift ansetzen

Mennighüffen hat ein zu großes Gemeindehaus

Von Per Lütje
Löhne (LZ). Jetzt haben es die Kirchengemeinden schwarz auf weiß: Im kommenden Jahr müssen weitere Gelder eingespart werden. Besonders hart trifft es die Gemeinde Mennighüffen, deren Pläne für den Neubau des Gemeindehauses erst einmal vom Tisch sind.

Ursprünglich war vorgesehen, dasGemeindehaus durch einen kleineren Neubau zu ersetzen. Wegen der knappen Kassen der Landeskirche ist dieses Vorhaben jedoch nicht realisierbar. Damit nicht genug: »Unser Gemeindehaus, wie es jetzt ist, ist zu groß«, sagt Pfarrer Hans-Hermann Dittrich. Das ist nicht etwa die Meinung des Mennighüffener Pfarrers, sondern das Ergebnis einer Kommission der Landeskirche, die die Gebäude in den einzelnen Gemeinden unter die Lupe genommen hat.
»Bei der Berechnung wird die Anzahl der Gemeindeglieder ins Verhältnis zur Quadratmeterzahl gesetzt. Demnach müssten wir die Hälfte des Gebäudes schließen. Aber wie soll das gehen? Die Betriebskosten laufen doch weiter«, hat Dittrich noch keine Lösung gefunden. In Gedankenspielen sei auch der Wechsel ins Gemeindehaus der benachbarten Gemeinde Siemshof angesprochen worden. »Die sind aber selbst ausgelastet«, sagt der Geistliche.
Eine Neuregelung der Zusammenarbeit zwischen Mennighüffen und Siemshof wird es aller Wahrscheinlichkeit nach spätestens 2010 geben, wenn Pfarrer Hans-Hermann Dittrich in den Ruhestand geht. »Der Kirchenkreis hat uns jüngst mitgeteilt, dass diese Stelle nicht wieder besetzt wird«, sagt Dittrich. Pro Pfarrstelle werden künftig 3 000 Gemeindeglieder zugrunde gelegt.
Gleiches gilt für Obernbeck, wenn sich Pfarrer Detlef Scheiding ebenfalls am 1. Juli 2010 zur Ruhe setzt. »Es wird sich einiges ändern«, prophezeit Obernbecks zweiter Pfarrer Rolf Bürgers.
Auch seine Gemeinde steht vor der Aufgabe, die Ausgaben im kommenden Jahr um 16 000 Euro reduzieren zu müssen. »Am Sparen führt kein Weg vorbei. Das Geld wird ja nicht mehr«, zeigt er durchaus Verständnis für den Ansatz des Rotstiftes. Wo dieser allerdings angesetzt werden soll, da hat auch er noch keine konkrete Vorstellung: »Wir sind an der Grenze dessen, was wir an Geldern reinholen können. Vieles wird bereits über Spenden finanziert.« Weitere Klarheit soll die Kreissynode bringen, die am 10. Juni tagt.

Artikel vom 06.05.2006