SCV-Coach Bertels will nur wenige Oberliga-Leihgaben annehmen
Kreis Gütersloh (mapu). Ein Konkurrent weniger für den SC Verl II: Solbad Ravensberg hat sich am vergangenen Sonntag mit einer 1:3-Pleite beim VfR Wellensiek aus dem Titelrennen der Fußball-Bezirksliga (Staffel II) verabschiedet .»Elf Punkte Rückstand auf uns - Ravensberg ist weg vom Fenster«, freut sich SCV-Reservecoach Raimund Bertels.
Dafür sitzt Wellensiek der Zweitvertretung von der Poststraße weiter im Nacken. »Hut ab, die lassen sich nicht so leicht abwimmeln«, huldigt Bertels dem Durchhaltevermögen der Bielefelder. Doch er weiß ebenfalls, dass seine junge Truppe bei immerhin sechs Punkte Vorsprung alle Trümpfe selber in der Hand hält. Dazu bedarf es allerdings einer spielerisch weitaus ansprechenderen Leistung als noch vor einer Woche beim glanzlosen 1:0 gegen Kellerkind TSG Harsewinkel. Bertels hofft jedoch auf einen heilsamen Effekt: »Wir haben uns nach dieser schwachen Partie zusammengesetzt und festgestellt, dass wir mit angezogener Handbremse nicht weit kommen. Die Jungs dürften es kapiert haben.« Eine kleine Gesprächsrunde mit den Verantwortlichen der 1. Mannschaft könnte sich Bertels übrigens vorstellen, falls der von Mario Ermisch trainierte Oberligist am Sonntag das Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund II verliert. »Ich will natürlich nichts Negatives beschwören und drücke unserer Ersten ganz fest die Daumen. Aber im Falle einer Pleite ist die Meisterschaft sicherlich in weite Ferne gerückt. Vielleicht sollte man dann darüber nachdenken, unsere Reserve zu verstärken«, will Bertels wenigstens einer Truppe den Titel garantieren. Wobei der Coach sich seine ausgesprochen erfolgreiche nachwuchs-Elf nicht übermäßig viele Leihgaben von oben auseinander reißen lassen will. Schließlich sei nicht jeder Viertliga-Kicker so heiß wie ein Pierre Nguindjell, der in der »Zwoten« wie vom Ball besessen ackert. Bertels skeptische Meinung zu möglichen Verstärkungen aus dem Ermisch-Kader: »Die Leute müssen natürlich auch Bock auf Bezirksliga haben, sonst helfen sie uns nicht. Und da dürfte Pierre eher eine Ausnahme sein.« Darum verlässt sich der Kameradschaft liebende Bertels lieber auf seine eigenen Jungspunde. Und die müssen am Sonntag im Derby bei Schwarz-Weiß Marienfeld den nächsten erfolgreichen Schritt auf dem Weg zur Meisterschaft gehen. Der SCV-Trainer reist mit großem Respekt zum Ruggebusch: »Ein ganz launischer Gegner mit einem überragenden Libero Yuhanes Gök hinten drin. Marienfeld kann an guten Tagen jeden weghauen.« Bange ist Bertels allerdings nicht. »Ich hoffe nur, dass uns Nguindjell nach seinen guten Leistungen nicht wieder weggenommen wird.«
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