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Name gesucht für die
mobile Wiedereintrittsstelle

Wohnwagen soll ein Ort der Information werden

Lübbecke (WB). Der Superintendent hatte es bereits auf der Kreissynode berichtet: Der Kirchenkreis Lübbecke bekommt eine mobile Wiedereintrittsstelle. Dazu wurde ein gebrauchter Wohnwagen bei einem örtlichen Händler gekauft. Der Wohnwagen soll demnächst im Kirchenkreis auf Reisen gehen. Er wird nicht auf Campingplätzen stehen, sondern auf Marktplätzen und größeren Festen. Seine Funktion: eine mobile Wiedereintrittsstelle und ein Ort der Information über Kirche und christlichen Glauben.

Der Kreissynodalvorstand sucht nun einen Namen für dieses kirchliche Fahrzeug und setzt als Preis eine Kinokarte aus. Vorschläge können nur per E-Mail abgegeben werden, da so bei gleichen Vorschlägen sichergestellt wird, wer den Siegernamen für den Wohnwagen zuerst abgegeben hat. Einsendungen sind bis zum 13. Mai möglich unter Frank.buhlmann@web.de. Denn: In der Mai-Sitzung wird der KSV dann entscheiden, wie die kirchliche mobile Wiedereintrittsstelle in Zukunft heißen wird.
Auf den ersten Blick scheine es paradox: Den Kirchen - nicht nur der evangelischen - liefen die Mitglieder davon, alle Berechnungen des Kirchensteueraufkommens bestätigten es, deshalb müssen kirchliche Einrichtungen sparen bis zur Schmerzgrenze - wenn sie nicht aus Geldmangel ganz geschlossen werden müssen. Auf der anderen Seite scheine es ein Bedürfnis vieler Menschen zu geben, sich wieder der Kirche zuzuwenden. Dies bewiesen jedenfalls die Zahlen verschiedener Eintrittsstellen:Ê In Aachen treten jährlich 120 evangelische Christen (wieder) ein, in Bonn etwa jeden zweiten Tag ein Mensch.
Die Gründe für den Wiedereintritt seien vielfältig. Die Erfahrung aus anderen Kirchenkreisen mit einer Wiedereintrittsstelle zeigten, dass die Menschen eher den Eintritt über die Eintrittsstellen wählten als - wie bisher üblich - den Weg über das zuständige Gemeindepfarramt. Es scheine für viele eine hohe Hemmschwelle zu bestehen, zum Gemeindepfarrer zu gehen. Viele scheuten eine mögliche Aufnahmezeremonie im Gottesdienst. Andere äußerten Befürchtungen, sie würden dortÊgleich für ehrenamtliche Arbeit in der Gemeinde rangezogen. Und viele hätten Angst, sie müssten sich für ihren Austritt nachträglich rechtfertigen.
Dies müsse allerdings kein Hinderungsgrund sein, sich doch wieder der evangelischen Kirche zuzuwenden: Jeder evangelische Mensch könne einen Antrag auf Wiederaufnahme in jeder evangelischen Gemeinde Deutschlands stellen. Und man könne auch bei dem Presbyterium einer anderen Kirchengemeinde einen Gemeindewechsel beantragen. Wer wieder in die evangelische Kirche eintreten wolle, könne dies aber natürlich auch jederzeit bei seiner zuständigen Kirchengemeinde tun, oder eben demnächst in der mobilen Widereinrittstelle des Kirchenkreis Lübbecke mit dem Namen. . . - der wird noch gesucht.Ê

Artikel vom 06.05.2006