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»So macht es einfach keinen Spaß«

Bezirksliga: Warbende geht nach 0:1 auf Schieri los - SCV Sonntag bei den »Stiften«

Von Alexander Grohmann
(Text und Foto)
Löhne/Vlotho (VZ). Ein Spitzenspiel, das keines war: Dass in der Fußball-Bezirksliga-Begegnung zwischen dem Tabellenzweiten VfL Mennighüffen und dem drittplatzierten SC Vlotho am Donnerstag kein rechter Spielfluss aufkommen wollte, dafür machte Vlothos Trainer Frank Warbende hinterher den Schiedsrichter verantwortlich: »Der hat jeden Körperkontakt abgepfiffen. So macht es einfach keinen Spaß mehr«, ärgerte sich Warbende, der gleich nach dem mit 0:1 verlorenen Gipfeltreffen den Dialog mit dem Unparteiischen suchte.

Der zeigte sich allerdings aus der Ferne betrachtet wenig einsichtig. Auch die Warbende-Kritik an der übertriebenen gelb-roten Karte gegen seinen Libero Jens Sinn in der 65. Minute, die den Vlothoern das Leben in der zweiten Halbzeit zusätzlich erschwerte, nahm der Schiedsrichter nicht an. Dass hier jemand seine Aufgabe etwas zu genau nahm, unterstrich die Szene, als der Mann im schwarzen Dress extra über den halben Platz zur Vlothoer »Fankurve« gelaufen kam, um Jens Sinn nach dem Platzverweis auch aus dem »Stadion-Innenraum« zu verbannen. Der frustrierte Frank Warbende brachte das Verhalten des Schiedsrichters aus seiner Sicht auf den Punkt: »Das hat genervt.«
Genauso wie die Niederlage. »Dieses Spiel mussten wir nicht unbedingt verlieren«, wusste Warbende, dem die VfL-Überlegenheit aber auch nicht entgangen war. Erst Mitte der zweiten Hälfte hatte sich sein Team allmählich befreien können - bis Sinn vom Platz flog.
»Da waren wir gerade besser ins Spiel gekommen, konnten die Bälle länger in unseren Reihen halten.« Selbst in Unterzahl wirkte der SC Vlotho zunächst gefährlicher - ehe erneut der Schiedsrichter dazu beitrug, dass der VfL Mennighüffen zu einem letztlich verdienten Sieg kam. Die Klausmeier-Elf leitete am eigenen Strafraum einen Gegenangriff mit der Hand ein: Über den überragenden Mario Ljubas kam der Ball schließlich zu Marcel Thelen, der seine erste Chance zum 1:0 verwandelte (85.).
»Wenn man aufsteigen will, muss man die Niederlage als herben Rückschlag werten«, weiß Warbende, der aber das Titel-Ziel freilich nie formuliert hatte. Vor dem Spiel in Mennighüffen hatte Vlotho vier Auswärtspartien in Folge gewinnen können - auch das gibt der Elf neuen Mut für die schwere Aufgabe am Sonntag beim BV Stift Quernheim. Klar ist: Will Vlotho oben weiter mitspielen, muss jetzt ein Sieg her. »Klosterbauerschaft ist im Vorteil«, so der Trainer, dessen Kader zurzeit einer Kraftprobe unterzogen wird.
Denn: Nico Wojcik, der sich in Mennighüffen eine Zerrung zuzog, wird genauso wie der Langzeitverletzte Markus Drawert am Ende der vierten englischen Woche in Serie fehlen. Nico Felix, der am Donnerstag von Dietrich Koch ersetzt wurde, laboriert weiter an einer Zerrung. Vlotho am Limit, Stift Quernheim frisch: »Die sind ausgeruht, weil sie am Donnerstag nicht spielen mussten. Ob das ein Vorteil ist, wird sich am Sonntag zeigen.«

Artikel vom 06.05.2006