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Polizisten gehen auf Bullenjagd

Ausgebrochene Jungtiere aus Jöllenbeck liefen bis in den Kreis Herford

Von Jens Heinze und
Volker Zeiger
Kreis Herford (HK). Zehn Jungbullen sind Mittwochnacht von einer Weide in Bielefeld-Jöllenbeck ausgebrochen und bis Spenge-Lenzinghausen und Werther-Häger gelaufen. Ein Einsatzkommando der Polizei aus Bielefeld und Polizisten aus Enger fingen vier der Tiere ein, weitere vier mussten erschossen werden. Zwei Bullen wurden bis gestern Abend noch nicht aufgespürt.

Die zehn Jungrinder waren gegen 21 Uhr von einem Hof in Jöllenbeck ausgerissen. Sofort hatte der Besitzer mit Unterstützung von mehreren Helfern und der Polizei die Verfolgung aufgenommen. In der Dunkelheit war es, wie die Polizei mitteilte, nicht möglich, die zerstreute Herde wieder einzufangen. Die Polizei veranlasste Straßensperrungen, Geschwindigkeitsreduzierungen zwischen Jöllenbeck und Lenzinghausen und gab Verkehrswarnmeldungen heraus, um Zusammenstöße mit Autos zu verhindern.
Im Laufe des Morgens konnte neben Feuerwehr und Veterinäramt auch ein Metzgermeister zur Hilfe gerufen und ein Betäubungsgewehr aus Herford besorgt werden. Die Engeraner Polizisten Dieter Lorenz und Achim Busse verfolgten die Tiere auf Lenzinghausener Gebiet. Auf einer Weide am Bruchweg, einige hundert Meter von der Grundschule entfernt, hatte sich ein Jungbulle im Gras niedergelegt. Gegen 10.30 Uhr schoss Dieter Lorenz mit dem Betäubungsgewehr auf das Tier, das sich danach widerstandslos in einen bereitstehenden Transportanhänger führen ließ. Zwei andere Tiere ließen sich ebenfalls nach der langen Hatz fangen - sie waren zwischen Häger und dem Nagelsholz entdeckt worden.
In der Grundschule war Rektor Karl-Rudolf Hankel telefonisch von der Polizei über die ausgebrochenen Tiere informiert und gebeten worden, während der Pausen keine Kinder außerhalb des Schulgeländes herumtollen zu lassen. Einige Schaulustige hatten sich am Bruchweg eingefunden und beim Abtransport zugesehen.
Gegen Mittag hatten Polizisten des Sonderkommandos auf einem Feld in Häger - wenige Meter neben der Hauptstraße - einen Jungbullen ausgemacht. Er musste, wie ein Polizeisprecher bestätigte, erschossen werden. Ein weiteres Tier war in der Nähe der Düttingdorfer Straße erlegt worden. Die Schüsse erfolgten auf Anraten der Veterinärin Dr. Bock.

Artikel vom 05.05.2006