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Mehr Potenzial
für Entwicklung

Demographie im Fokus der Politik

Versmold (igs). Immer mehr Alte, immer weniger Junge: Auf diese demographische Entwicklung muss auch Versmold reagieren. Sonst drohen Verluste bei der Wohnqualität und Leerstände, erklärte Stadtplaner Dirk Tischmann Mittwoch den Mitgliedern des Planungs- und Umweltausschusses.

Auch wenn die Prognosen davon ausgehen, dass die Bevölkerungszahl in Versmold bis zum Jahr 2020 noch wächst: An dem Trend, dass die Zahl der über 65-Jährigen steigt, die Zahl der Kinder zurückgeht, kommt auch Versmold nicht vorbei. »In der Stadtplanung müssen in den nächsten zehn bis 15 Jahren die richtigen Weichen gestellt werden - vor allem über den Flächennutzungsplan«, verwies Tischmann auf den inzwischen 30 Jahre alten Plan, in dem die Stadt räumliche Planungs- und Entwicklungsziele festschreibt.
In nichtöffentlicher Sitzung diskutierten die Politiker darüber, wie die Auswirkungen des demographischen Wandels in der Stadt und den Ortsteilen künftig umgesetzt werden können. »Ein Trend ist, dass wir Entwicklungspotenzial eher im Westen als im Osten des Stadtgebiets sehen«, nannte Bauamtsleiter Hartmut Lüdeling auf Anfrage ein Ergebnis.
Als weitere Konsequenzen nannte Dirk Tischmann, bei der Ausweisung von Bauland genau auszuloten, was man in welchem Ortsteil brauche, damit dieser lebensfähig bleibe, keine Schulen und Kindergärten geschlossen werden müssten. Altengerechte Wohnformen müssten angeboten werden, hier sei vor allem die Kernstadt von Bedeutung. Berücksichtigen müsse man auch, dass der Trend zu Ein- und Zwei-Personen-Haushalten gehe. Leerstehende Wohnflächen müssten vermieden werden - hier solle man untersuchen, wo es besonderen Handlungsbedarf gebe. Tischmann forderte die Politik dazu auf, Bevölkerungszahlen und Altersstruktur in den Ortsteilen zu ermitteln, auch im Hinblick auf Infrastruktur, Schulen und Kindergärten, um so versuchen zu können, gegenzusteuern.

Artikel vom 05.05.2006