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Einige Anlieger legen sich quer

Widerstand bei Kämpenstraße-Ausbau

Versmold (igs). Gegen den seit Jahren geplanten Ausbau der Kämpenstraße regt sich für die Stadt überraschend Widerstand seitens einiger Anlieger. Doch ausgebaut werden könne die Straße auch, ohne Grund von den Anliegern zu erwerben, erklärte Bauamtsleiter Harmut Lüdeling am Mittwoch in der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses, der der Sanierungsplanung einstimmig grünes Licht gab. Einen Tag vor der Sitzung hatte die Stadt ein Schreiben erreicht, das 23 Anlieger unterzeichnet haben.

Sie legen nach Auskunft von Lüdeling darin Einspruch gegen den Entwurf der Stadt ein und kündigen an, keine Grundstücksflächen freizugeben und sämtliche rechtliche Schritte gehen zu wollen. So, wie der Ausbau geplant ist, muss die Stadt von einigen Anwohnern Flächen erwerben. Allerdings würden nur von fünf der 23 Unterzeichner Grundstücksflächen benötigt. »Wir werden jetzt noch einmal Überzeugungsarbeit leisten«, sagt Lüdeling in der Ausschuss-Sitzung.
Natürlich habe die Stadt im Vorfeld mit allen Anliegern gesprochen, wonach klar gewesen sei, dass der übergroße Teil realisiert werden könne. Der Grunderwerb ist vor allem deshalb nötig, weil die Kämpenstraße künftig auf der einen Seite von einem drei Meter breiten Geh-/Radweg flankiert werden soll, auf der anderen Seite von einem 1,5 Meter breiten Gehweg. Die Straße soll die gleiche Breite behalten, der Verkehr durch eine Überquerungshilfe im Bereich des Bonifatiusweges und die Parkflächen gebremst werden.
Dies ist die sicherste und aus Anliegersicht auch die kostengünstigste Lsung, verwies Lüdeling darauf, dass die Anwohner bei dem Bau eines Geh-/Radweges zu zehn Prozent, beim Bau eines reinen Gehwegs mit 50 Prozent an den Kosten beteiligt werden. Die Sanierung des 780 Meter langen Straßenabschnitts soll rund 825 000 Euro kosten.
Ohne Grunderwerb zu tätigen könne die Straße auch im zweiten Bauabschnitt zwischen TWE-Trasse und Ringallee ausgebaut werden, allerdings dann ohne den Gehweg auf der Seite der kath olischen Kirche. Geplant ist der Ausbau dieses Abschnittes für 2008. Der erste Bauabschnitt - Baarwinkel bis TWE-Trasse - soll in Angriff genommen werden, sobald die Kanalarbeiten im Sommer abgeschlossen sind. Hier sei der Grunderwerb kein Thema, beide Wege könnten gebaut werden - notfalls mit einem 30 Zentimeter schmaleren Gehweg. Zusätzlich soll im Bereich des Baarwinkels eine Querungshilfe geschaffen werden, wie Gerhard Droste, sachkundiger Bürger für die UWG, anregte. Sowohl Liane Fülling als auch Steffen Hoppe, sachkundiger Bürger der Grünen, erklärten den Geh-/Radweg für unverzichtbar, auch vor dem Hintergrund, dass die Stadt zur Schulwegsicherung verpflichtet sei. Man muss den Anliegern die Vorteile klar machen, forderte Günter Uhlmann (CDU).

Artikel vom 05.05.2006