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Bald gemeinsam nach Mallorca

Saisonfinale in der Handball-Verbandsliga: HSG und Verl noch motiviert

Gütersloh/Verl (cas). Am 24. Mai geht's nach Mallorca. Und beide Teams haben sich schon jetzt darauf geeinigt, in einem Bus zum Flughafen zu fahren. Ein eintrügliches Indiz für das gute Verhältnis zwischen den Akteuren der beiden Handball-Verbandsligisten HSG Gütersloh und TV Verl.

Freundschaft hin, Freundschaft her. Spiel ist Spiel - und wir wollen das Derby am Sonntag auf jeden Fall gewinnen«, betont TVV-Trainer Jens Freier vor dem Saisonfinale am Sonntag Abend in der Gütersloher Halle Nord. Für die Verler - aber auch für die HSG - geht es nicht nur ums Prestige. Die Freier-Truppe möchte die Serie noch auf Platz drei abschließen, der einen Sieg und zugleich einen Ausrutscher der um zwei Zähler besser dastehenden Oberadener voraussetzt.
Dass der TVV auf diesen Rang so scharf ist, liegt auch an einer süffigen »Prämie« von Norman Kern, der ja nach seinem Gastspiel beim Zweitligisten HSG Augustdorf wieder zurückkehrt nach Verl. Der Keeper hat versprochen, 50 Liter Bier zu spendieren, sollte seine Mannschaft als Tabellendritter über die Ziellinie gehen. HSG-Trainer Oliver Schöpff indes gönnt dem Gegner den Gerstensaft nicht, auch er peilt im letzten Heimspiel einen Sieg an. »Wenn uns das gelingt, hätten wir ein ausgeglichenes Punktekonto«, hofft Schöpff, dass seine Schützlinge noch genügend motiviert sind.
Fest steht jetzt schon: Die HSG, die vor dem Serienstart noch als erster Absteiger gehandelt wurde, hat sich wider Erwarten prächtig geschlagen. Selbst der vorzeitige Fortgang von Torjäger Peter Gerfen (nach Hameln) ließ die »Gelben« nicht blass werden - der torgefährliche Rene Bulwien schloss auf Anhieb die Lücke. »Die Erwartungen sind bei weitem übertroffen worden. Wobei uns entgegenkam, von schweren Verletzungen verschont zu bleiben«, freut sich auch Vereinssprecher Stefan Herzog über das gute Abschneiden. In akuter Abstiegsgefahr befand sich die HSG ab Mitte der Hinrunde nicht mehr.
Ob die Hausherren, die nur Torwart Dirk Plexnis verabschieden müssen (TVV-Teammanager Jochen Kreft: »Ein Verler gehört auch nach Verl«), auf die Christ-Zwillinge Stefan und Philipp zurückgreifen können, ist derzeit ungewiss. Die »Max und Moritz« des heimischen Handballs haben immer noch mit den schmerzhaften Nachwirkungen ihrer Hermannslauf-Premiere zu kämpfen. Doch weil 450 Zuschauer erwartet werden, wollen die lustigen Christ-Twins trotz Muskelkaters am Sonntag unbedingt auflaufen.
Für den TVV ist die Saison noch nicht beendet - am 13. Mai muss Verl im Kreispokal ran. Ausrichter und Teilnehmer der Endrunde ist Brockhagen, auch Loxten und Hörste mischen mit. Übrigens ärgert sich Jens Freier mächtig über den frühen Beginn der neuen Serie (3. September): »Das wirft meine Planungen über den Haufen.«

Artikel vom 05.05.2006