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Kleine Politik
in Sennelager

Senner Runde verabschiedet Fischer

Sennelager (mg). 25 Jahre war Gerhard Fischer (73) Sprecher der Senner Runde, jetzt legte er sein Amt aus gesundheitlichen und Altersgründen nieder. Kommissarisch werden Günter Kleiner (bisher Stellvertreter) und Michael Lauber (Schriftführer) die Aufgaben des Forums im Sinne von Gerhard Fischer weiter führen.

Als vor rund 25 Jahren die Senner Runde gegründet wurde, war nicht vorhersehbar, dass aus diesem kleinen Gremium ein Forum entstehen würde mit Vertretern aller örtlichen Vereine und Institutionen, das sich nach und zu einem unüberhörbaren Sprachrohr aller Senner Bürger entwickelte.
In der Zeit als Oberst Clemens Regenbrecht Oberst der Schützenbruderschaft war, erhielt Gerhard Fischer auf Initiative des Vorsitzenden des TuS Schwarz-Gelb Sennelager, Hermann Ebbes, den Auftrag, Kontaktperson zwischen den beiden großen Vereinen zu sein. Im Laufe der Jahre kamen immer neue Vereinsvertreter hinzu, darunter auch die Verbindungsoffiziere der Bundeswehr und der Briten. In den Sitzungen der Senner Runde wurden nicht nur die Belange, Sorgen und Nöte der Senner diskutiert und Wünsche an die örtlichen Ratsvertreter weiter geleitet, es herrschte auch Kritik, wenn etwas nicht gefiel. In diesem Forum wurde »kleine Kommunalpolitik« gemacht, die in den meisten Fällen zum Erfolg führte. In der letzten von Gerhard Fischer geleiteten Sitzung im Haus Lütkemeier wurde bemängelt, dass der Rat der Stadt Paderborn die Erweiterung des Skulpturenparks von Wilfried Hagebölling mit CDU-Mehrheit abgelehnt habe gegen das einstimmige Votum der Senner Runde. »Das war eine ganz ärgerliche Fehlentscheidung. Eine Vergrößerung wäre eine begrüßenswerte Bereicherung für den Ortsteil gewesen«, so Gerhard Fischer.
Sennelager benötigt die Ausweisung weiterer Wohnungsbaugebiete zur Sicherung seiner Infrastruktur. Viele Familien würden nach Sande und Schloß Neuhaus ziehen, da gibt es noch Bauflächen, wurde gesagt. Die Folge sei, dass die Grundschule Thune durch den dadurch entstehenden Wechsel der Kinder zu einer anderen Schule in diesem Jahr in die Zweizügigkeit führe.
De Güsenhofsee sei ein Landschaftsschutzgebiet. Der Traum der Sennelager, besonders der Bewohner nördlich des Infanteriewegs, den See rundherum in der Freizeit zu bewandern, geht nicht in Erfüllung. Jegliche Freizeitnutzung sei strengstens untersagt. Nord- und Ostufer sollen von Störungen durch Menschen frei bleiben. An eine Einzäunung durch die Stadt sei gedacht. Das westlich gelegene Ackerland wird zu einem Biotop.
Einen halboffenen Wanderweg an der Bundesstraße und immer am Zaun entlang habe die Stadt angeboten. Zäune habe man in Sennelager genug, hieß es. Deshalb müsse ein Kompromiss gefunden werden.

Artikel vom 06.05.2006