05.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Begeisterung in Maßen

Polizei will zur WM »anlassbezogen eingreifen«

Von Bernd Bexte (Text und Foto)
Herford (HK). Die nächst gelegenen Spielorte der Fußball-Weltmeisterschaft sind Hannover und Dortmund. Aber auch die Polizei im Kreis Herford bereitet sich intensiv auf das Sportereignis des Jahres vor. Für alle Beamten wurde für die Dauer der WM eine Urlaubssperre verhängt.

Entsprechend stärker ist die personelle Besetzung in den vier Turnierwochen. »Es wird mehr Polizei auf den Straßen zu sehen sein«, sagt Polizeisprecher Detlef Albers. Ein Team, geleitet von Polizeirat Christoph Keller, wird beispielsweise die öffentlichen Fernsehübertragungen als Ordnungshüter begleiten. So genannte »Public view«-Veranstaltungen finden in Herford in der Markthalle, in Bünde im Steinmeierpark und voraussichtlich auch auf dem »Aqua Magica«-Gelände in Löhne/Bad Oeynhausen sowie anlässlich des Stadtfestes in Vlotho statt. »Dort werden wir vor Ort sein«, sagt Keller. Dem freudigen Sport-Ereignis entsprechend werde man »anlassbezogen eingreifen«, sprich: Spaß und Begeisterung sollen nicht strikt reglementiert werden. »Solch ein Ereignis wird in absehbarer Zeit nicht mehr in Deutschland stattfinden, deshalb muss man auch mit den entsprechenden Begleitumständen leben.« Während der WM gibt es keine Sperrstunde, für Stimmung in Gaststätten und Biergärten dürfte also gesorgt sein. Auch ein Auto-Korso durch die Stadt würde nicht gleich unterbunden. Aber: »Alles hat seine Grenzen. Wenn so etwas ausufert und bis in die Nacht andauert, schreiten wir ein«, verspricht Albers. Denn Beschwerden wegen nächtlicher Ruhestörung - solche hatte es beispielsweise bei der vorigen WM gegeben - werden ernstgenommen.
Besondere Aufmerksamkeit richtet die Polizei auf die Spieltermine der deutschen Mannschaft und da insbesondere auf Begegnungen, wo auch zahlenmäßig größere Fangruppen der gegnerischen Mannschaft aus der Herforder Bevölkerung kommen. Das Spiel Deutschland gegen Polen am 14. Juni (Tag vor Fronleichnam) ist so eine brisante Begegnung.

Artikel vom 05.05.2006