05.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Sortimentsbeschränkung
für Supermarkt gefordert

Verhandlungen über Nachmieter von Minipreis laufen

Von Ulrich Schlottmann
Warburg (WB). Mit der künftigen Nutzung des ehemaligen Minipreis-Marktes am Paderborner Tor befasst sich der Warburger Hauptausschuss in seiner Sitzung am 23. Mai. Anlass ist ein Bürgerantrag von Gisbert Borghoff.

Der Schuheinzelhändler möchte erreichen, dass in dem Gebäude kein Sortiment angeboten wird, das mit dem in der Kernstadt konkurriert. Borghoff befürchtet, dass dort ein Ladenzentrum mit mehreren Geschäften entstehen könnte. Konkret beantragt der Geschäftsmann, dass der Rat der Stadt Warburg die rechtlichen Voraussetzungen dafür schaffen soll, »dass auf diesem und anderen noch näher zu bestimmenden Grundstücken außerhalb der derzeitigen innerstädtischen Bebauung keine innerstädtischen Sortimente im Sinne des Einzelhandelserlasses der Landesregierung angeboten werden können«.
Als Reaktion auf die Ansiedlung des von der Edeka betriebenen Herkules-Marktes an der Papenheimer Straße hatte Minipreis seinen Markt am Paderborner Tor zum 28. Februar geschlossen und angekündigt, seine Aktivitäten in Warburg auf die Standorte in Scherfede sowie an der Landfurt zu konzentrieren.
Das 2800 Quadratmeter Nutzfläche bietende Gebäude steht seitdem leer. Minipreis war dort Untermieter der Spar, ein Unternehmen, das wie der Herkules-Markt zur Edeka-Gruppe gehört. Vor diesem Hintergrund ist darüber spekuliert worden, dass die Flächen am Paderborner Tor aus Gründen des Konkurrenzausschlusses vorerst nicht mehr als Lebensmittelmarkt dienen werden.
Wie die Liegenschaft künftig genutzt wird, steht nach Angaben des Eigentümers, der Dortmunder Harpen AG, noch nicht fest. Es würden derzeit Gespräche mit mehreren Interessenten geführt, teilte Unternehmenssprecher Heinz Vinkenflügel auf Anfrage mit. Mit Rücksicht auf die laufenden Verhandlungen wollte er allerdings weder Namen noch Branchen nennen.
Der derzeit gültige Mietvertrag mit der Spar laufe noch bis August 2007, so dass die Gespräche ohne Zeitdruck geführt werden könnten. Spar habe aber zu erkennen gegeben, einer Auflösung des Mietvertrages auch zu einem früheren Zeitpunkt zuzustimmen, wenn die Verhandlungen mit einem Nachmieter seitens der Harpen AG vorher zum Abschluss gebracht worden sein sollten, sagte Vinkenflügel.
Bürgermeister Michael Stickeln bestätigte im Gespräche mit dem WB, dass es für die Liegenschaft am Paderborner Tor derzeit keine Sortimentsbeschränkungen gibt, weil es sich um einen stadtintegrierten Standort handele. Zu den Erfolgsaussichten des Bürgerantrages wollte sich Stickeln nicht äußern (»Das ist Sache des Hauptausschusses«), er stellte aber klar, dass Rat und Verwaltung großes Interesse an einer möglichst schnellen Nachfolgenutzung haben, damit der unschöne Leerstand an der Eingangsstraße beseitigt wird. Der Standort sei allerdings auch im Hinblick auf die zahlreichen Parkplätze so attraktiv, dass er von einer Nachfolgelösung in absehbarer Zeit ausgehe, sagte Stickeln.

Artikel vom 05.05.2006