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Pennäler wollen »Zoff« vorbeugen

Konfliktlösung nach Schultausch: Haupt- und Realschüler trafen sich

Halle (SKü). Die Zusammenlegung von Haupt- und Realschule im Zentrum an der Masch vom kommenden Schuljahr an könnte einigen Zündstoff bergen. Künftigen Konflikten wollen nun Schüler selbst durch ein angepasstes Streitschlichterprogramm vorbeugen.

Gestern trafen sich unter der Gesprächsleitung von Jörg Weltzer, einer von zwei Sozialarbeitern an der Realschule, die Streitschlichter von Haupt- und Realschule im Jugendcafé über dem Jibi-Markt. Sie verständigten sich darauf, was bei Konflikten zwischen Haupt- und Realschülern passieren soll. Dass es sie geben wird, davon sind viele Pennäler überzeugt. Dafür gebe es noch zuviele Vorurteile.
Das Treffen gestern, das übrigens auf Initiative der Schüler selbst zustande kam, war ein erster Schritt, um Konflikten vorzubeugen. Wenn es trotzdem »Zoff« zwischen Jugendlichen der beiden Schulen geben sollte, will sich ein Gremium aus neun Streitschlichtern (fünf von der Haupt-, vier von der Realschule) mit dem Fall befassen. Getagt werden soll an einem neutralen Ort, in der gemeinsamen Schulbücherei.
Eine Schlichtung funktioniert so, dass in einer schriftlichen Vereinbarung der Streitgegenstand und eine mögliche Lösung festgehalten werden. Zu den Regeln zählen: Ausreden lassen, keine Beschimpfungen und keine Gewalt. Die Schlichter haben zudem eine Schweigepflicht gegenüber Lehrer und Eltern. Nur bei größeren Vergehen wie schwerer Körperverletzung oder Diebstahl höherer Beträge, wenn es also ins Kriminelle geht, werden andere Institutionen wie Schulleitung oder Polizei eingeschaltet.
Die Streitschlichter beider Schulen, die übrigens ab der 8. Klasse dazu ausgebildet werden, halten im übrigen eine ganz strikte Trennung beider Schulen nicht für erforderlich. Sie schlagen vor, neben zwei getrennten Schulhöfen auch einen gemeinsamen Schulhof in Höhe der Turnhalle einzurichten. In drei Wochen wollen sie wieder zusammenkommen.

Artikel vom 05.05.2006