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Menschen in
unserer Stadt
Gisela Kamann
Gästebetreuerin

Langeweile? - Für Gisela Kamann ist das ein Fremdwort. »Ich glaube, Langeweile habe ich in meinem ganzen Leben noch nie gehabt«, erzählt die 53-Jährige und lächelt. Das tut sie oft, während sie Fragen nach ihrem Lebensweg beantwortet. »Ich bin einfach rundum zufrieden und wünsche mir nur, dass es so bleibt«, erzählt sie, »auch, weil ich weiß, dass das alles nicht selbstverständlich ist«.
Die Weherin mag den Kontakt mit anderen Menschen, kein Wunder also, dass die gelernte Einzelhandelskauffrau an ihrem Beruf als Gästebetreuerin in der heimischen Barre-Brauerei mit viel Freude bei der Sache ist. Die Arbeit mit Menschen, die Menschen fröhlich machen, das sei ihr »Ding«, erzählt die gebürtige Frotheimerin: »Außerdem bin ich ein absoluter Familienmensch.«
Nicht ohne Stolz spricht sie über ihre beiden erwachsenen Töchter, die netten Schwiegersöhne - und natürlich die beiden Enkelkinder, Luis (2,5 Jahre) und Lasse (sechs Monate). »Die sind wirklich ein Geschenk des Himmels.« Auch oder gerade, weil sie »Oma« und »Opa« ordentlich fordern. »Trecker fahren mit Opa, dass ist für Luis das Allergrößte. Früher hatten wir ja eine kleine Landwirtschaft«, doch die habe man inzwischen umgenutzt.
Die Enkelkinder sind auch für Gisela Kamann das »Highlight«, »noch vor meinem Garten«, schmunzelt sie, und der sei in ihrer rar gesäten Freizeit mit ihre größte Leidenschaft: »Gartenarbeit - das ist für mich keine Arbeit, das ist die reinste Entspannung.« Gerade nach dem langen Winter gebe es da jetzt jede Menge für sie zu tun. Dort, wie auch im Gewächshaus, »während meiner 16 Jahre als Hausfrau und Mutter habe ich da alles Mögliche angepflanzt«. Und dann warten da zu Hause noch Hund, Katze, Hühner, Pferde, ein Hirschgehe - »Mein Mann ist Jäger« und ein Teich mit Fischen.
Wenn dann noch ein wenig Zeit übrig bleibt, ist die Weherin gerne mit dem Rad unterwegs. Oder zu Fuß, allerdings etwas flotteren Schrittes: Mittwochs ist nämlich immer gemeinsames Walken mit ihren Nachbarinnen angesagt.
Ach ja, und wenn's passt: Ab und an verreisen mag Gisela Kamann auch ganz gerne: »Madeira, die Blumeninsel, vielleicht steuern wir die ja im nächsten Jahr an.« Julia Graf

Artikel vom 05.05.2006