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B1-Ausbau ist für
Pro Grün unnötig

Verein führt Kosten und Umwelt an

Paderborn (WV). Nicht nur Kosten- sondern auch Umweltgesichtspunkte legt der Umweltschutzverein Pro Grün gegen den Ausbau der B1 zwischen Salzkotten und Paderborn in die Waagschale. Art und Umfang der vorgesehenen Baumaßnahme werden zudem in seiner verkehrlichen Notwendigkeit bezweifelt.

Für Pro Grün stellt sich die Frage, ob die vom Aachener Ingenieurbüro vor zwölf Jahren (1994!) erstellte Verkehrsprognose für die Jahre 2010/2020) heute noch Gültigkeit habe. Inzwischen sei die Funktion der B1 als Flughafenzubringer durch einen zusätzlichen A33-Anschluss nämlich verringert worden. Außerdem sei in die längerfristige Planung der Anschluss der Eisenbahn, u.a. der Sennebahn aus Bielefeld an den Flughafen, aufgenommen worden.
Auch von der gesamten wirtschaftlichen Entwicklung her könne man auch auf dem Verkehrssektor nicht unbedingt mehr mit den Zuwachsraten der Vergangenheit rechnen. Der stetig ansteigende Benzinpreis, der sich auch in Zukunft fortsetzen werde, werde seine Auswirkung auf den motorisierten Individual- und auch auf den Güterverkehr haben.
Besonders bedenklich sei der Bau des Einschnitts bei Gut Warthe und die kreuzungsfreie Gestaltung der Querung der K28 mit der B1. Das vorgesehene Brückenbauwerk mit den beiden halben Kleeblättern sei nicht nur sehr kostenaufwendig sondern beansprucht auch viel zu versiegelnde Fläche. Insgesamt müssen für den Ausbau der B1 1,65 Hektar neu versiegelt werden. Vorstandsmitglied Fritz Buhr: »Daher ist zu erwägen, ob der kostenaufwendige und flächenverbrauchende Ausbau durch Einschnitt und Brückenbauwerk im Bereich des Gutes Warthe tatsächlich in dieser Form verantwortbar ist.«
Es müsse untersucht werden, so Buhr, ob es statt des aus vielerlei Gründen anzustrebenden planfreien Ausbaus im Bereich Warthe nicht auch Lösungen gebe, die weniger kostenaufwendig und flächenverbrauchend sind. Eine denkbare Lösung wäre vielleicht u. a. die Beibehaltung der Ampelkreuzung in Verbindung mit einer kleinen Brücke für Fußgänger und Radfahrer etwa zur Erschließung der Restaurationsbetriebe Gut Warthe und Ringelsbruch für den Ausflugsverkehr.
Neben der allseits als notwendig erkannten Erneuerung der Fahrbahndecke mit Unterbau im Bereich der Ausbaustrecke sollte auch unbedingt die Errichtung von Lärmschutzwällen/-wänden im Bereich von Wewer und im Bereich des Neubaugebietes Wewer West vorgesehen werden, schlägt Pro Grün vor.

Artikel vom 05.05.2006