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Der TuS N-Lübbecke verlor am letzten Samstag das 51. Bundesliga-Derby beim TSV GWD Minden mit 23:26. Dabei war die Kampa-Halle absolut ausverkauft. Dabei bot die Kampa-Halle in den Augen unseres Lesers J.P. Stanitzek aus Espelkamp aber auch ein gewisses Sicherheitsrisiko. J. P. Stanitzek schreibt:
Schlimmer als die Niederlage unseres TuS N-Lübbecke am vergangenen Samstag schmerzt mich die Tatsache, dass der gastgebende Verein selbst sicherheitsrelevante Aspekte völlig unbeachtet lässt und keine Zuständigkeiten vergibt. Alles Profitgier? Zunächst war ich sehr erfreut, doch eine der wenigen Karten für die ausverkaufte Partie per Post zugeschickt zu bekommen. Zusatztribüne Block C, Reihe 26, Platz 24 ließen mich schon vor Spielbeginn ahnen, dass dieser Platz direkt unter dem Hallendach gelegen sein musste. Genau so war es und als Herzpatient machte ich mir Gedanken, ob mir diese »Höhenluft« bei der aufgeheizten Atmosphäre wohl bekommen würde. Einen Ordner daraufhin angesprochen, ob ich mich gegebenenfalls bei Spielbeginn auf eine niedriger gelegne Treppe setzen dürfte, wurde höflich aber bestimmt mit dem Hinweis versehen, dass dies ein zu hohes »Sicherheitsrisiko« darstellen würde. Man machte mich darauf aufmerksam, dass, sofern es erforderlich sein sollte, sich in unmittelbarer Nähe meines Platzes ein Notausgang befindet. Ich versicherte mich durch Rückfrage, ob dieser Notausgang auch geöffnet sei, was mit einem klaren »Ja« und der Beschreibung, dass ich unmittelbar vor dem Stand mit Süßigkeiten im Eingangsbereich herauskommen würde, beantwortet wurde. In Reihe 26 angekommen testete ich zunächst die Tür des Notausganges, sie war offen.
In der Halbzeitpause wollten circa 100 Personen diesen Fluchtweg benutzen, um ihren Bedürfnissen nachzugehen. Zwei oder drei Stockwerke tiefer mussten sie feststellen, dass die Tür unten verschlossen war und sie wieder nach oben zurück mussten. Gut, dass bei diesem Andrang oben jemand die Tür offen gehalten hatte, sonst wäre man auch dort nicht mehr in den Zuschauerbereich zurück gelangt. Im Ernst(falle) hätten diese Personen im wahrsten Sinne des Wortes im Treppenhaus in der Falle gesessen. Hierauf sprach ich einen Mitarbeiter vom »Sicherheitsdienst« an, der im Eingangsbereich Kärtchen verteilte, damit auch nach der Halbzeitpause niemand eventuell kostenfrei ein paar Blicke aufs Spielfeld hätte werfen können. Dieser versprach mir, sich umgehend um das Problem zu kümmern und diesen Missstand zu beseitigen. Nach Spielschluss standen vor besagter Tür zwei Sicherheitsmitarbeiter, aber die Tür war noch immer zu. Wahrscheinlich stellte diese Situation kein »Sicherheitsrisiko« dar. Mir drängt sich die Frage auf, ob der »Sicherheitsdienst« nur für die Sicherheit, dass auch die entsprechenden Einnahmen erzielt werden, anwesend ist.
Übrigens auch die Mädels, »cheer-leader« genannt, habe ich auf den Treppen sitzen sehen, aber im Vergleich zu mir stellten diese kein »Sicherheitsrisiko« dar. Noch etwas, ich habe die Luft gut vertragen, doch hier musste ich mir erst einmal Luft verschaffen. An den Verein GWD Minden der Hinweis, wenn schon Sicherheitsdienst, dann in Zukunft möglichst umfassend und konsequent in allen Bereichen, um alle Sicherheitsrisiken zu minimieren beziehungsweise auszuschließen.

J. P. Stanitzek
Ludwig-Richter-Weg 6
32339 Espelkamp

Artikel vom 05.05.2006