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Urteil gegen
RAV-Bande

Emittlungen gelobt

Rahden/Bielefeld (uko). Mit milden Urteilen ist der Prozess gegen die »RAV 4-Bande« vor dem Landgericht Bielefeld zu Ende gegangen. Die vier Angeklagten erhielten Haft- und Bewährungsstrafen.

2004 hatte die gebürtige Kasachin Paula F. (27) die Lagerhalle am Langenhorst in Rahden als Strohfrau angemietet. In den Sommermonaten des Jahres 2005 machten sich dann dort die Angeklagten Sergej L. (21), Valerij B. (29) und Vitali K. (30) an gestohlenen Autos zu schaffen. Im Auftrag ihrer osteuropäischen Hintermänner wurden in der Werkstatt vornehmlich Toyota des Typs RAV 4, VW T 4 und hochwertige Mercedes Benz umfrisiert.
Die Wagen waren zuvor gezielt an den Standorten in der ganzen Bundesrepublik aus Garagen und von den Höfen von Autohändlern gestohlen worden. Dabei waren die aus Weißrussland stammenden Täter äußerst raffiniert vorgegangen und hatten von weiteren, exakt gleich ausgestatteten Fahrzeugen sich zunächst Kopien der Fahrzeugbriefe schicken lassen. Die dann gestohlenen Autos wurden als »Doubletten« umgebaut, damit die anschließende Ausfuhr nach Osteuropa getarnt war.
Alle Angeklagten hatten vor dem Landgericht Geständnisse abgelegt. Letztlich erhielten der Espelkamper Sergej L. drei Jahre und drei Monate Haft, der Weißrusse Valerij B. bekam mit drei Jahren und neun Monaten die höchste Strafe. Bewährungsstrafen erhielten der Weißrusse Vitali K. (21 Monate) und Paula F. (zwei Jahre). - Ausdrücklich lobten die Richter übrigens die Ermittlungsarbeit der Mindener Kriminalpolizei, die den Fall ausgezeichnet geklärt habe.

Artikel vom 05.05.2006