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Felix Gniot gewinnt Kriterium

Herforder 1. Mai-Rennen von schweren Stürzen überschattet

Von Harald Schwabe
Herford (WB). Felix Gniot vom KED-Bianchi Rad Team Berlin und Charlotte Becker vom RSV Unna waren die großen Sieger beim 55. Herforder Straßen-Radrennen des RC »Endspurt« am 1. Mai auf dem Rundkurs an der Wiesestraße. 1500 Zuschauer sahen bei viel Sonnenschein großen Sport. Leider aber auch zahlreiche schwere Stürze, die zum Glück glimpflicher ausgingen als sie zunächst aussahen.

Beim Zielsprint der Schülerklasse kamen sich Maximilian Bock vom SV Victoria Lauenau und Björn Ernst vom RSC Hildesheim ins Gehege und stürzten bei hohem Tempo auf den Asphalt. Der achtstündige Renntag wurde danach unterbrochen, da der Abtransport der Verletzten 20 Minuten dauerte. Zuvor war ein junges Mädchen in einen Jägerzaun gestürzt. Auch sie wurde ins Krankenhaus gebracht, da die Wunde genäht werden musste.
189 Fahrer der B/C-Klasse gingen beim Hauptrennen um den Großen Preis der Herforder Brauerei an den Start und sorgten für optisch tolle Bilder. Viel Masse, aber auch echte Klasse war hier eine Stunde und 48 Minuten lang zu bestaunen. Allen voran das Bianchi Team aus Berlin, dass mit breiter Brust das Kriterium über 60 Runden = 72 Kilometer dominierte und nachhaltig unter Beweis stellte, dass Radsport eine Mannschaftssportart sein kann. Gleich mit vier Fahrern waren sie bei jedem Sprint vorne zu sehen und holten sich auch alle drei Podiumsplätze. Für Christian Hirsch vom RSV Gütersloh, dem die Unterstützung fehlte, blieb somit nur der vierte Platz. Die mit großer Streitmacht ins Rennen gegangenen Fahrer vom RC »Endspurt« Herford gingen leer aus, da sie sich in keiner Phase organisieren konnten. Henrik Albinus schied verärgert aus, da ihm ein Fahrer in der Kurve Hardenberg-Lützowstraße in den Lenker griff und ihn zum Sturz brachte.
Guten Sport sahen die zahlreichen Zuschauer schon um die Mittagszeit beim Rennen der Frauen über 30 Runden = 36 Kilometer um den Preis des Autohauses Mattern. Der Star des Tages kam aus Unna und hieß Charlotte Becker. Sie holte sich fünf der sechs Wertungen und gewann das Kriterium mit 33 Punkten vor der favorisierten deutschen Vizemeisterin Tanja Hennes aus dem Team Buitenpoort-Flexpoint. Dritte wurde Daniëlle Bekkering, die auch niederländische Eisschnelllaufmeisterin über 60 Kilometer ist. Die Herforderinnen Yvonne Schröder und Nicole Kampeter belegten im starken Feld die Plätze vier und fünf.
Der Tag beim 55. Herforder Straßenrennen begann um 9 Uhr mit den Senioren. Hier überraschte der Gütersloher Timo Pahnhenrich mit seiner enormen Grundschnelligkeit den favorisierten Horst Stiefeling aus Wuppertal. Bei den U19-Junioren belegten die Herforder Endspurt-Fahrer Dennis Klemme und Stefan Sprinke die Plätze drei und vier. Bei den U17-Junioren waren zwei heimische Fahrer vorne dabei. Platz drei ersprintete sich Daniel Klemme, Vierter wurde Phillip Müller. Ebenfalls Platz drei holte sich Steffen Müller vom RC »Endspurt« in der U13-Klasse.
RCE-Vorsitzender Volker Platz zog nach dem 55. Mai-Rennen trotz der zahlreichen Stürze ein positives Fazit: »Viele Fahrer, viele Zuschauer, gutes Wetter. Wir haben bei den Hauptrennen große Felder gesehen und beste Werbung für den Radsport erlebt. In den meisten Klassen waren unsere Fahrer auch vorne mit dabei. Viel mehr konnten wir nicht erwarten.«

Artikel vom 04.05.2006