04.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kinder erleben das Mittelalter

Corvey bietet pädagogische Führungen durch das Museum an

Von Ingo Schmitz
Höxter (WB). »Von Zahnbrechern und Knochenschnitzern« lautet der schaurige Titel eines neuen Angebots im Museum Höxter-Corvey. Schulklassen haben die Möglichkeit, bei einer spannenden Entdeckungstour durch die Ausstellung das Mittelalter zu erleben. Eine der ersten Gruppen war gestern Nachmittag zu Gast.

Ottbergens Schulleiterin Heide Schleip sowie die Jungen und Mädchen der Klasse vier zeigten sich begeistert von dem neuem Angebot, das maßgeblich von Doris Belter entwickelt worden ist. Die Museumsführerin begrüßte gemeinsam mit Dr. Oliver Brehm die jungen Gäste zu einer anderthalbstündigen Reise in die Vergangenheit.
Bei dem Ausflug galt es, das Alltagsleben in der damaligen Siedlung »Villa Huxori« im 7. und 8. Jahrhundert nachzuempfinden. Besonders deutlich wurde dies, als die Kinder Ziegenwolle in die Hand nahmen und versuchten, mit Hilfe einer Spindel einen Faden herzustellen. So begriffen die Schüler sehr schnell, dass im 7. Jahrhundert die T-Shirts nicht auf der Stange hingen, sondern die Textilherstellung mit aufwändiger Handarbeit verbunden war. Außerdem erfuhren die Kinder viele spannende Dinge über das Wirken der Archäologen, die in Höxter zahlreiche Funde gemacht haben.
Dr. Oliver Brehm betonte: »Führungen durch das Museum gibt es schon lange. Sie werden -Êebenso wie derzeit die Rembrandt-Führungen -Êsehr gut angenommen. Daher wollen wir nun etwas Neues anbieten, das den Nachwuchs neugierig macht. Wir wollen beweisen, dass ein Museum nicht langweilig, sondern ein toller Erlebnisort ist.«
Die Kinder lernten am gestrigen Nachmittag außerdem, wie die Zahnärzte (Zahnbrecher) arbeiteten und wie es in Höxter im Mittelalter aussah. Besonders beeindruckt waren sie von dem Nachbau des Grubenhauses, das sich wegen des kühlen Raumklimas besonders zur Verarbeitung von Wolle eignete. Anmeldungen zu den Museumstouren werden unter % 0 52 71/69 40 10 entgegen genommen.

Artikel vom 04.05.2006