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Herz hängt noch sehr an »Hubertusklause«

Friedrich und Erika Wittkötter feiern Goldhochzeit.

Oppenwehe (WB). Gern erinnern sich Friedrich und Erika Wittkötter geb. Bruns, wohnhaft in Oppenwehe am Postdamm Nr. 42, noch an den 4. Mai 1956. Im Geleit der Oppenweher Reiter ging es zur St. Martini-Kirche. Dort wurden sie von Pastor Roth getraut.

Dass sich heute dieser Tag nun schon zum 50. Mal jährt und die beiden ihre goldene Hochzeit feiern können, kann das Paar selbst kaum glauben. Wie im Fluge sind die Jahrzehnte vergangen. Am Samstag, 6. Mai, 15 Uhr, findet in der Kirche ein Dankgottesdienst statt, in dem Pastor Axel Niederbröker den Lebensbund des Jubelpaares segnet. Danach beginnt die Familienfeier in »Meier's Deele«.
Heute haben Friedrich und Erika Wittkötter ihr Haus für alle Gäste geöffnet, die ihnen gratulieren möchten. Abordnungen aus verschiedenen Vereinen wie Schützenverein, Geflügelverein und Kyffhäuserkameradschaft sind bei der Familienfeier mit dabei.
Gratulieren werden auch die Mühlenfreunde, zu denen das Jubelpaar von Anfang an gehörte. Als Friedrich und Erika Wittkötter heirateten, gehörte der Jubilar mit zu den aktiven Oppenweher Reitern. Die Kameraden stellten zur Trauung eine Ehreneskorte und fuhren den Brautwagen.
Friedrich und Erika Wittkötter bauten nach dem Krieg mit viel Elan und Tatkraft auf der heutigen Stätte, damals noch Oppenwehe 311, eine eigene Existenz auf. 1956 errichteten sie ihr Haus, das 1975 vergrößert und wieder zehn Jahre später zusammen mit Sohn Volker zu seiner heutigen Größenordnung ausgebaut wurde.
1961 begannen die beiden mit dem Flaschenbierverkauf ab Haus, 1965 erhielten sie die Konzession für das Betreiben einer Schankwirtschaft, woraus dann die »Hubertusklause« entstand. Während die Bewirtung der Gäste vorwiegend eine Aufgabe für Erika Wittkötter blieb, war Friedrich Wittkötter vom 28. Februar 1956 an bis vor 15 Jahren, als er aus gesundheitlichen Gründen aufhören musste, Mitarbeiter der Bundespost. Er arbeitete bei den Postämtern in Pr. Ströhen, Rahden, vorwiegend aber in Oppenwehe im Zustelldienst.
Als er vor drei Jahren schwer erkrankte, wurde die »Hubertusklause« für drei Monate geschlossen. »Wie bruken ower denn Ümmegang mit Minsken«, so Friedrich und Erika Wittkötter und so wurde ihre Gaststätte wieder stundenweise geöffnet und ist ein beliebter Treffpunkt für jung und alt. Früher waren Friedrich und Erika Wittkötter auch oft als »Aufpasser« für die Bewirtung der Besucher mit tätig, wenn in den Dörfern entlang des Stemweder Berges Zeltfeste gefeiert wurden.
Der Jubilar wurde am 2. März 1931 in Oppenwehe Nr. 210 geboren. Er wuchs mit einem Bruder auf. 1936 erwarben die Eltern die Stätte Nr. 225, von der auch der Bauplatz stammt, auf dem das Jubelpaar sein Haus errichtete.
Nach der Schulzeit war Friedrich Wittkötter sechs Jahre bei Priesmeier 10 in der Landwirtschaft tätig. Dann bewarb er sich für den Dienst bei der Bundespost. Erika Wittkötter wurde am 13. 1935 in Oppenwehe auf der Stätte 206 (Bruns) geboren. Dort wuchs sie mit einer Schwester auf, besuchte als junges Mädchen die Landwirtschaftsschule in Wehdem und wurde dann Damenschneiderin. Bei Wilhelmine Priesmeier in Oppenwehe absolvierte sie ihre Lehre und war bei ihr bis zur Heirat als Gesellin tätig.
Auf einem Feuerwehrfest bei Rehburg lernten sich Friedrich und Erika Wittkötter kennen. Am 11. März 1956 verlobten sie sich und wenige Wochen später fand die Hochzeit statt.
Mit auf dem Anwesen wohnt Sohn Volker, mit Gerlinde, geb. Heitmann, aus Oppenwehe verheiratet, und den beiden Kindern Dennis und Corinna, Enkelkinder des Jubelpaares. Alle sind heute und am Samstag bei der Goldhochzeitsfeier mit dabei.
Friedrich und Erika Wittkötter sind dankbar dafür, dass sie nach einem arbeitsreichen Leben im Kreis ihrer Angehörigen, der Nachbarn, vieler Freunde und Bekannte diesen Ehrentag ihres gemeinsamen Lebens feiern können.

Artikel vom 04.05.2006