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»Backwahn in Lübbecke«


Zum Thema Bäckereien in Lübbecke (sh. LK vom 25. März) erreichte uns folgende Zuschrift:
»Der Bhagwan hat es bis Lübbecke nicht geschafft. Dafür hat Lübbecke jetzt offenbar einen »Backwahn«. Sechs Backshops in einem Umkreis von etwa 300 Meter um den Marktkauf herum - und wer sich bei der Angebotsvielfalt immer noch nicht entscheiden kann, geht zum siebten Anbieter, denn die Tankstelle führt auch Backwaren.
Welche unternehmerische Weisheit dahintersteckt, hat sich mir noch nicht erschlossen. So geht es auch anderen, denn es mehren sich die Stimmen, »wer denn so was genehmigten konnte«. Das wiederum ist auch paradox, denn gleichzeitig, da von allen Seiten -Êinsbesondere auch von weiten Teilen der Unternehmer und Unternehmerverbände -Êgefordert wird, der Staat möge sich mehr zurückziehen (»Bürokratieabbau«), wird er hier in der Funktion der Baugenehmigungsbehörde von manch einem als der Schuldige des Backwahns ausgemacht - und nicht etwa die beteiligten Unternehmer.
Tatsächlich haben sich der Staat und Stadt in diesem Bereich mit Reglementierungen zurückgehalten und keine gesetzlichen Ermächtigungen, die behördlicherseits diese Entwicklung hätte einschränken können, geschaffen. Die Entwicklung blieb hier also, wie so oft gefordert, dem freien Spiel des Marktes und der göttlichen Weisheit der Unternehmer überlassen . . .  und führte hier schließlich direkt in den Backwahn.
Eine gute Seite an der Entwicklung wurde auch schon ausgemacht. »Ihr in Lübbecke habt zum Glück keine Probleme mit einer Häufung von ÝDöner-BudenÜ, ihr setzt ja überall Bäcker rein.«

GEORG HAERING32312 Lübbecke

Artikel vom 03.05.2006