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Hörsti-Crew liegt am Ende ganz vorne

Tolle Siege der Lokalfavoriten beim 1. Lauf zur Deutschen Meisterschaft im Tractor Pulling

Versmold/Füchtorf (WB). Mit einem Lächeln auf den Lippen haben am Sonntag Heinz-Josef und Tobias Hörstkamp beim zweitägigen »Tractor Pulling« in Füchtorf ihre aus Belgien, Dänemark, den Niederlanden und Deutschland angereisten Konkurrenten gnadenlos in Grund und Boden gefahren. Souverän ließen sie die anderen Teams in den verschiedenen Klassen hinter sich.

Die beiden Lokalmatadoren konnten sich zwei erste und einen dritten Platz sichern und wurden dafür von ihren Fans lautstark gefeiert. Mit gutem Grund: Schließlich ging es um den ersten Lauf zur Deutschen Meisterschaft. Die Hörsti-Crew hielt nichts von der vornehmen Zurückhaltung als Gastgeber: Ihren zwei schärfsten »Waffen«, die Sporttraktoren »Green Monster« und »Green Fighter«, verlangten sie die gesamte Leistung ab.
Und das war zur Freude des von der Firma Claas unterstützten »Green Monster«-Teams und der mehr als 7000 »Tractor Pulling«- Fans eine Menge. Denn die bis zu 6000 PS starke Allison V 12-Flugzeugtriebwerke im »Green Fighter« und die bis zu 9000 PS starken Allison-Motoren im »Green Monster« prahlten nicht nur mit einer eindrucksvollen Geräuschkulisse, sondern hatten auch sprichwörtlich mächtig Dampf im Kessel. Da brauchte es ein zartes Händchen und gefühlvolles »Gasfüßchen« des Fahrers, denn die hoch getunten Motoren reagieren überaus empfindlich auf Wettereinflüsse und müssen, trotz ihres brachialen Erscheinungsbildes, umsichtig und sanft beherrscht werden.
»Tractor Pulling« ist ein Zugkraftwettbewerb, bei dem der stärkste Traktor und der geschickteste Fahrer ermittelt werden sollen. Einziges Ziel beim »Tractor Pulling« ist es, mit den einstigen Ackerschleppern auf einer 100 Meter langen und zehn Meter breiten Wettkampfbahn einen angekoppelten Bremswagen möglichst weit zu ziehen. Allerdings baute der Bremswagen einen immer größeren Zugwiderstand auf und zwang so den Traktor früher oder später in die Knie. Wurde ein »Full Pull« erreicht, so bedeutete dies, dass der Trecker den Bremswagen nach 100 Metern ins Ziel gezogen hatte und somit stärker war, als der bis zu 30 Tonnen schwere Ballastwagen. Erreichten mehrere Fahrer die 100-Meter-Marke, so entschied ein zweiter Lauf über Sieg oder Niederlage.
Die Besucher kamen dabei voll auf ihre Kosten. Mit La Ola Wellen, lautstarken Rasseln und Trommeln »feierten« die Besucher die schönsten und schnellsten »Full-Pulls« in der Wettkampfarena. Wenn die europäische Fahrerelite mit ihren Sporttraktoren erst einmal fehlerfrei von der Startposition wegkamen, dann schossen die Stärksten auch meist mit vollem Schub und rasantem Tempo nach 100 Metern durchs Ziel.
So wie am Sonntag, wo beispielsweise der »Green Fighter« in der 3,5- und 4,5-Tonnen-Klasse und das »Green Monster« in der 3,5- und 2,5-Tonnen-Klasse an den Start gegangen waren, um sich den Klassensieg zu erkämpfen
. Die Rechnung ging auf, denn Pilot Tobias Hörstkamp und sein »Green Monster« siegten in der 3,5-Tonnen-Klasse, während Heinz-Josef Hörstkamp mit dem »Green Fighter« den dritten Platz errang. Platz fünf ging an den »Isotov II« mit Günter Bals aus Rheda-Wiedenbrück, Platz sechs an Matthias Ortkras (Rietberg) mit seinem »Erlkönig II«. Tobias Willmann (Verl) sicherte sich mit »Isotov I« den achten Platz und Malte-Franziskus Theilmeier (Gütersloh) den zehnten Platz.Ê
Einen weiteren Sieg errangen die Hörstkamps in der 4,5-Tonnen-Klasse. Der »Green Fighter« überfuhr als Einziger im Stechen die 100 Meter-Marke und wurde damit überlegener Klassensieger. Platz zwei ging an Martin Ortkrass aus Langenberg mit »Iwan«, Matthias Ortkras und sein »Erlkönig II« errangen den siebten Platz, der Gütersloher Malte-Franziskus Theilmeier bildete mit »Mad Max« das Schlusslicht, Platz zehn.
»Green Monster«-Schreck Frank Bartholome aus Bad Iburg gewann in der 2,5-Tonnen-Klasse mit seinemÊ3000 PS starken »Le Coiffeur IV«. Günter Bals aus Rheda-Wiedenbrück mit »Isotov II« wurde Zweiter. Das »Green Monster« versagte aufgrund eines technischen Defektes nach 25 Metern seinen Dienst und wurde nur Achter der Gesamtliste.

Artikel vom 03.05.2006