03.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Gründerzentrum
bleibt auf der Tagesordnung

Knappes Votum für weitere Prüfung

Versmold (OH). Die Überlegungen zur Einrichtung eines Existenzgründerzentrums werden weiter verfolgt. Mit der denkbar knappen Mehrheit von sieben zu sechs Stimmen beauftragte der Haupt- und Finanzausschuss gestern Abend die Stadtverwaltung, die Prüfung voranzutreiben. So sollen jetzt die Kosten verschiedener Modelle ermittelt werden.

Zwei Positionen standen sich gestern im Ausschuss gegenüber. CDU und FDP wollten eine Grundsatzentscheidung über die Einrichtung eines Existenzgründerzentrums fällen. Die Mehrheit aus SPD, Grüne und UWG sah es indes als besseren Weg an, nach der Prüfung einzelner Möglichkeiten und Ermittlung der damit verbundenen Kosten über das weitere Vorgehen zu entscheiden.
Drei Optionen stehen jetzt in der engeren Wahl. So sollen die Kosten zur Herrichtung der bislang zur Unterbringung von Obdachlosen und Asylbewerbern genutzten Immobilie Ravensberger Straße 37 ermittelt werden. »Wenn wir das Objekt nicht für diesen Zweck nutzen, sollten wir es meiner Meinung nach verkaufen. Zurzeit wird es unter Wert genutzt«, sagte Bürgermeister Thorsten Klute. Als zweite Möglichkeit steht die Einrichtung eines Existenzgründerzentrums in der Stadtwerke-Immobilie an der Nordfeldstraße im Raum, die sich ebenfalls in städtischem Besitz befindet. Zudem soll auch geprüft werden, ob passende Räumlichkeiten angemietet werden könnten.
Als Diskussionsgrundlage hatte die Stadtverwaltung den Politikern wie berichtet Ende März eine Analyse vorgelegt. Neben möglichen Standorten für ein Gründerzentrum enthielt diese das Ergebnis einer Umfrage unter Versmolder Wirtschaftstreibenden und Existenzgründern.
CDU-Fraktionschef Ulrich Wesolowski sah »keine eindeutige Aussage, dass wir ein Existenzgründerzentrum brauchen und Nachfrage vorhanden ist«. Seine Fraktion vertrete die Auffassung, dass bei der Stadt eine Anlaufstelle für Existenzgründer geschaffen werden solle. »Beim Gebäude Ravensberger Straße 37 werden wir auch nicht wie grob geschätzt mit 120 000 Euro hinkommen. Ich sehe insgesamt ein Kostenpaket von 300 000 bis 400 000 Euro auf uns zukommen. Auch wenn wir ein Gründerzentrum für wünschenswert halten, ist es vor diesem Hintergrund nicht machbar.«
Eine Aussage, die Liane Fülling (SPD) konterte: »Ich halte es für absolut verfrüht, jetzt Zahlen in den Raum zu stellen und zu sagen, es sei nicht machbar.« Deshalb sei es jetzt der richtige Weg, offene Fragen klären und mögliche Kosten ermitteln zu lassen. Zudem müsse bei besagter Immobilie ohnehin bald etwas geschehen.

Artikel vom 03.05.2006