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Patienten mitnehmen

Ärzte aus dem Altkreis protestieren in Berlin


Rahden (WB/ni). Die Ärzte im Altkreis Lübbecke bitte ihre Patienten, sie zur Demonstration in Berlin am Freitag, 19. Mai, zu begleiten. Busse für die Hin- und Rückfahrt würden vom Ärztenetz »Medial« organisiert, heißt es. Patienten, die mitfahren möchten, werden gebeten, sich bis zum 10. Mai in der Praxis ihres Arztes für die Protestfahrt anzumelden. Es wird ein Kostenbeitrag erhoben.
In einer Informationsschrift weisen die Ärzte aus dem Altkreis darauf hin, dass sie an diesem Tag ab 12 Uhr, gemeinsam mit ihren Patienten in Berlin vom Invalidenpark zum Gendarmenmarkt marschieren wollen, um dort ein unübersehbares Zeichen zu setzen. Grund für den Protest sei, dass von der Regierung, ungeachtet der vehementen Proteste von 30 000 Ärzten und Praxismitarbeitern, das Arzneimittelverordnungs- und Wirtschaftlichkeitsgesetz) verabschiedet wurde.
In der Information erklären die Ärzte, dass sie jegliche Koppelung ihres Verordnungsverhaltens an ihre Vergütung ablehnen. »Eine staatliche Rationierung der Medikamente können wir niemals zulassen«, so der Tenor. Über Zuzahlungsmedizin drohe eine schlechtere Patientenversorgung, so die Aussage des Ärztenetzes »Medial«. Außerdem - so die Info Schrift - lehnen die Mediziner »jede Abwälzung des Krankheitsrisikos der immer älter werdenden Patienten auf den eigenen Berufsstand sowie die ausufernde Bürokratie ab«. Ausdrücklich wird betont, dass die Ärzte nicht nur für ihre eigenen Interessen kämpfen, sondern auch für ihre Patienten. »Wir möchten unsere Patienten so behandeln, wie wir es für richtig erachten und nicht, wie es uns Politiker und Krankenkassen vorschreiben«, heißt es.

Artikel vom 03.05.2006