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Vom Pavillon zur Parkvilla

Viele Besucher schauen sich am Eröffnungstag um

Versmold (igs). Das Wetter war wie gemacht für diesen Anlass: Strahlender Sonnenschein setzte die Parkvilla am Montag in das passende Licht. Zahllose Ausflügler stoppten im Stadtpark, um das Haus nach seiner Renovierung in Augenschein zu nehmen -Êund natürlich einen Blick auf die neue Speisenkarte zu werfen, mit der Pächter Jan-Hendrik Daniel künftig seine Gäste erwartet.
Im Biergarten und dem 140 Quadratmeter großen Gastbereich waren teilweise keine Plätze mehr frei. Die neue Glas-Stahl-Fassade und ausladende Sandsteintreppe war das, was den meisten sofort nach neunmonatiger Renovierung ins Auge fiel: »Es ist toll geworden -Êetwas ganz anderes«, findet etwa Gast Stefan Leuders. Einen »reizvolle Kontrast zwischen Alt und Neu« machte FDP-Ratsmitglied Ulrike Poetter sofort aus: Im Inneren hatte Architekt Frank Schönberg historische Elemente wie Mauerwerk und eine Holzkonstruktion im Dachbereich mit moderner Glas-Stahl-Optik und Farbe kombiniert.
»Ziel war es, die historische Bausubstanz respektvoll zu behandeln und das Schützenswerte wieder herzustellen«, erläuterte der Architekt während der offiziellen Schlüsselübergabe. Bewusst seien Stahl und Glas als Kontrast zu den alten Elementen gesetzt worden. Schönberg erinnerte an die Geschichte des Gebäudes, dessen Ursprung im 19. Jahrhundert liegt: Damals ließ die Familie Delius einen Gartenpavillon errichten. 1901 ging der Park und mit ihm der Pavillon ins Eigentum der Stadt über. »Er wurde mehrfach umgebaut, hatte mehrere Pächter -Êdoch immer eine besondere Bedeutung«, erinnerte Schönberg.
Bürgermeister Thorsten Klute zeigte sich von dem Ergebnis der 320 000-Euro-Investition, die der Rat einstimmig beschlossen hatte, überzeugt: »Die Parkvilla ist eine Bereicherung für den Stadtpark.« Ein Anliegen der Stadt sei gewesen, eine Jugendgastronomie in die Parkvilla zu holen. Sie solle jungen Menschen eine Heimat bieten, aber auch anderen Generationen offenstehen. »Wir hoffen, dass dadurch Gäste in den Stadtpark geholt werden -Êauch von außerhalb.« Einen besonderen Dank richtete Klute an die Hans-Reinert-Stiftung, die am Montag von Hella Reinert und Ulla Schrewe vertreten wurde. Die Stiftung hatte Geld zur Verfügung gestellt, um die Freitreppe aus Ibbenbürener Sandstein herzustellen und die alte Blutbuche direkt neben der Parkvilla zu erhalten. Als Geschenk überreichten die beiden Frauen zwei historische Aufnahmen des ehemaligen Sängerpavillons.
Pächter Jan-Hendrik Daniel dankte der Stadt für das Vertrauen. »Wir freuen uns auf Versmold«, sagt der Dissener, der dank des elterlichen »Plitzebramel« in Dissen bereits viel Erfahrung mitbringt. Daniel freut sich bereits über einige Reservierungen. Zunächst wird die Parkvilla abends jeden Tag in der Woche geöffnet sein. Geplant ist jedoch, freitags und an den Wochenenden die Öffnungszeiten auszudehnen, kündigt Jan-Hendrik Daniel an.

Artikel vom 03.05.2006