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Ärzte informieren
heute in Wehdem

Spargesetze sind Thema

Wehdem (WB). Die Stemweder und Lemförder Ärzteschaft lädt für den heutigen Mittwoch, 3. Mai, zu einem gemeinsamen Informations- und Diskussionsabend in die Begegnungsstätte in Wehdem ein. Beginn ist um 19 Uhr.

Anlässlich des jüngsten Spargesetzes geben die neun Praxen rund um den Stemweder Berg ihren Patienten die Möglichkeit, gemeinsam mit den Hausärztinnen und Hausärzten die Lage im Gesundheitswesen ausführlich zu diskutieren.
Erneut müsse eine Verschlechterung der medizinischen Versorgung hingenommen werden, so die Organisatoren. Auch über eine gemeinsame Fahrt zu der Ärzte- und Patientendemonstration in Berlin am Freitag, 19. Mai, soll gesprochen werden.
»Nach jahrelangen zaghaften und verfehlten Reformversuchen ist der Zeitpunkt für eine große Neugestaltung des deutschen Gesundheitswesens reif«, meint Dr. Walter Schmalge aus Westrup »Man hat den Eindruck, dass der Mut zu Reformen in der Politik nur gegeben ist, wenn es ausreichenden Druck aus der Bevölkerung gibt.« Die Hausärzte wollen daher nicht nur spezifische Kenntnisse und Informationen vermitteln, sondern vor allem Fragen beantworten und häufige Vorurteile ausräumen.
»Das Gesundheitswesen der Bundesrepublik Deutschland ist nicht nur Sache der Ärzteschaft, sondern in erster Linie Anliegen der Betroffenen, nämlich der Patienten«, so macht Dr. Eckhardt Kurtz aus Wehdem die Notwendigkeit einer solchen Informationsveranstaltung deutlich. »Gesundheit geht uns alle an. Wir müssen endlich alle am selben Strang ziehen.«
Die Patientenversorgung unterliege seit vielen Jahren, durch Spargesetze erzwungen, einer strikten Budgetierung, so dass eine angemessene Versorgung mit Medikamenten und Heilmitteln in ausreichendem Umfang nicht mehr gewährleistet sei. Das kürzlich in Kraft getretene Arzneimittelverordnungswirtschaftlichkeitsgsetz (AVWG) führe zu einer erneuten drastischen Beschränkung bei den ärztlichen Behandlungsmöglichkeiten.
Die Hausärzte Ernst Völkening aus Lemförde, Rainer Hafer aus Dielingen, Herbert Stroh aus Levern, Walter Schmalge aus Westrup und Eckardt Kurtz aus Wehdem referieren über die Erhöhung der Zuzahlungen, Medikamenten- und Heilmitteleinschränkung, Unterfinanzierung der ärztlichen Leistungen, Regresshaftung für die Überschreitung von Medikamenten- und Heilmittelverordnungen, Überfrachtung der ärztlichen Arbeit mit Bürokratie und die geplante gemeinsame Fahrt zu der Patienten- und Ärztedemonstration in Berlin am Freitag, 19. Mai. »Die neun Praxen rund um den Stemweder Berg würden sich über eine rege Beteiligung sehr freuen«, betont Dr. Schmalge.

Artikel vom 03.05.2006