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Auf die Feuerwehr ist Verlass

»Blauröcke« informieren Öffentlichkeit bei Tag der offenen Tür

Von Felizitas Körner
Rahden (WB). Die Feuerwehr Rahden stand am vergangenen Samstag im Mittelpunkt des Interesses: Mit dem Tag der offenen Tür informierten die Rahdener »Blauröcke« die Bevölkerung über ihre vielseitigen Aufgaben und Einsätze.

In Zusammenarbeit mit der Jugendfeuerwehr, der Ehrenabteilung und den Frauen der Kameraden - als freiwillige Helferinnen - gab es wieder die Möglichkeit für interessierte Besucher, hinter die Kulissen der Feuerwehrarbeit zu schauen. Im Rahmen des vorbeugenden Brandschutzes wurde erklärt, wie Feuerlöscher auf ihre reibungslose Funktion zu überprüfen sind und wie man mit Hilfe eines Feuerlöschers kleinere Brandherde erstickt.
Ein Infomobil klärte alle Fragen rund um die Feuerwehrarbeit, und eine Fettexplosion führte vor Augen, dass schlimme Unfälle und Brände sehr leicht am heimischen Herd ihren Ausgangspunkt nehmen können. Als weitere praktische Beispiele wurden drei Übungen simuliert, um die schwierige Arbeit der Kameraden zu präsentieren: Die Jugendfeuerwehr demonstrierte einen Löschangriff, die Höhenrettung Espelkamp »rettete« einen Dachdecker vom Deerberggebäude.
Mit Rettungsschere und Rettungsdienst wurde ein Pkw-Fahrer geborgen. Zudem zeigte die Feuerwehr, wie schwierig es ist, Verletzte aus demolierten Unfallfahrzeugen zu bergen. »Die Verkehrsunfälle sind oft das Schlimmste für uns Feuerwehrleute«, berichtete Friedrich Manthey, Kamerad der Ehrenabteilung, aus Erfahrung. »Besonders, wenn Kinder dabei sind, ist es für uns schrecklich.« Manthey dachte dabei an sein schlimmstes Erlebnis während seiner aktiven Dienstzeit, als er in den 80er Jahren zu einem großen Verkehrsunfall mit Brand am Kleinendorfer Kreuz ausrückte. Dort saßen auch Kinder in den Autos: »Man braucht nach so einem Erlebnis immer einige Zeit, um das zu verkraften.«
»Einmal habe ich richtig Todesangst gehabt«, berichtete auch Horst Kunter, ebenfalls aus der Ehrenabteilung. »Weihnachten vor gut 30 Jahren fing ein Tannenbaum an zu brennen. Das ganze obere Stockwerk stand in Flammen und es war so heiß, dass wir uns selbst mit Wasser nass spritzen mussten, um überhaupt in das Haus gehen zu können. Wir dachten, es wären noch Kinder im Gebäude - da gibt man ja sein Letztes. Zum Glück waren keine Menschen im Haus.«
Übereinstimmend sagten die Kameraden am Samstag, dass sich der Brandschutz in den vergangenen Jahren enorm verbessert hat. Und: Durch neue Technologien könne die Feuerwehr besser und effektiver helfen, auch wenn Brände nach wie vor nicht immer vermieden werden könnten.
Am Samstag wurde das neue Feuerwehrfahrzeug »HLF 20/16« offiziell durch Bürgermeister Bernd Hachmann übergeben. Mit guten Wünschen überreichte das Stadtoberhaupt den symbolischen Schlüssel im Beisein der Löschgruppen des Stadtgebietes und befreundeter Löschgruppen an Stadtbrandinspektor Dieter Meyer und Walter Köster, Löschzugführer Rahden.
Viele Gäste fanden sich ein, um der Feuerwehr mit dem neuen Fahrzeug gute Arbeit zu wünschen. Günter Kunter, stellvertretender Kreisbrandmeister, sprach die Hoffnung aus, dass das Fahrzeug trotz seiner neuen Technologien nicht oft zum Einsatz kommen möge. Einen kleinen Talisman überreichte Carsten Zimmermann, Vorsitzender der Freien Wählergemeinschaft, und Ursula Thielemann, Ortsvorsteherin von Kleinendorf, übergab eine Spende für die Jugendfeuerwehr.

Artikel vom 01.05.2006