01.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Eintagsfliegen leben länger

TSV GWD Mindens Coach Richard Ratka analysiert

Minden (Kru). Richard Ratka musste sich nach dem Spiel erst einmal selbst ordnen. »Mir geht so unsagbar viel durch den Kopf.« Sicherlich auch die Frage, warum mit dem TuS N-Lübbecke erneut ein Gegner trotz klarer Führung in der Schlussphase die Punkte doch noch in Minden ließ.

So erging es nämlich vor dem TuS N-L der SG Flensburg-Handewitt, so erging es auch der SG Kronau-Östringen. Und so wäre es - hätten die Schiedsrichter den irregulären Siegtreffer nicht anerkannt - auch FrischAuf Göppingen ergangen. Sie alle führten in der Endphase mit vier Toren. Und sie alle fragten sich nach Schluss, was da in der inzwischen zur Kampa-Hölle mutierten Heimstätte von GWD Minden passiert war.
Der TuS N-Lübbecke ist also kein Einzelfall im Jahr 2006. Das wird ihn aber wohl kaum trösten. Richard Ratka istÕs egal. Für ihn zählen die Punkte. Und hier mussten sich seine Jungs nach der EM-Pause in zehn Partien nur dreimal geschlagen geben. Einzig in Düsseldorf, als man völlig von der Rolle war, und in Lemgo musste man dem Gegner gratulieren. »Wir haben uns sehr schwer getan, weil es Lübbecke verstanden hat, seine physischen Stärken auszuspielen. Da wirkten wir im Angriff sogar ziemlich ratlos. Es zeichnet uns aber aus, dass wir uns darüber bewusst sein, dass ein Spiel nicht 50 oder 55, sondern 60 Minuten dauert. Wir geben erst auf, wenn wir nach 60 Minuten verloren haben. Und diesmal ist es uns wieder gelungen, noch die Kurve zu kriegen. Das wäre aber ohne die Rückendeckung des Publikums nicht möglich gewesen. Hinzu kam, dass wir zum Schluss wohl auch kräftemäßig mehr zuzulegen hatten. Da zahlt sich die harte Arbeit in der spielfreien Zeit aus«, bilanziert Ratka.
Der blickt jetzt natürlich gern in die Tabelle. Denn da weist GWD inzwischen 19 Punkte auf, liegt auf Rang 13 und dürfte, wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, am Mittwoch auch noch an Melsungen (spielt gegen Flensburg) vorbeiziehen. Bis auf einen Punkt sind die Mindener zudem am Kreisnachbarn aus Lübbecke dran. »Daher wird es mir wohl niemand verübeln, wenn ich mich nicht in erster Linie über den Derbysieg und Kreismeisterschaft, sondern vielmehr über die zwei super wichtigen Punkte freue, durch die wir jetzt mit einiger Sicherheit sagen können, dass wir unser Klassenziel erreichen.«
Zwei Sicherheitspunkte sollen es nach dem Erfolgsmonat April mit drei Siegen in drei Spielen noch sein. Und die will der GWD-Coach im folgenden Heimspiel gegen den Wilhelmshavener HV einfahren. »Nach zwei freien Tagen beginnt die Vorbereitung auf dieses Spiel.« Da interessiert es Ratka wenig, dass er zuvor nach Großwallstadt muss. »Priorität hat Wilhelmshaven. Anschließend geht es dann nach Pfullingen. Und diese Spiele will ich gewinnenÉ«

Artikel vom 01.05.2006