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Das Phantom der Oper und die bildschöne Christine kommen Anfang August auf die Burg Vlotho.Foto: HK

»Phantom der Oper«
in der alten Burgruine

Musical-Thriller ist im August in Vlotho zu erleben

Herford/Vlotho (HK). Die Burg Vlotho wird im Sommer zur Musicalkulisse: Am Donnerstag, 3. August, wird hoch über der Stadt das weltbekannte Stück »Das Phantom der Oper« in einer deutschen Fassung von Ingfried Hoffmann und Karlheinz Freynik aufgeführt. Beginn ist um 20 Uhr. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf beim HERFORDER KREISBLATT, Brüderstraße 30, Telefon 0 52 21 / 59 08 0.

Die Geschichte des Phantoms der Oper gehört zweifellos zu den ganz großen Musical-Themen überhaupt. Die tragische Liebesgeschichte vom entstellten Phantom Erik, das zurückgezogen in den Katakomben der Pariser Oper lebt und sich von seiner »Loge Nummer fünf« aus in das begabte Chormädchen Christine verliebt, spielt Ende des 19. Jahrhunderts. Sie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Gaston Leroux, der in der Belle Epoque zu Frankreichs bekanntesten Journalisten und Schriftstellern gehörte.
Grenzsituationen des Lebens, das Mysterium des Todes und die phantastischen Elemente aus Romantik und Horror prägen seine Geschichten.
Das Phantom der Oper thematisiert die mystischen Gegensätze von Diesseits und Jenseits, von Unterwelt, Hässlichkeit und Grauen mit seinem Gegenpol von der menschlichen Sehnsucht nach Liebe, Schönheit und Erfolg.
Seit der Erfolgskomponist Andrew Lloyd Webber durch Zufall auf eine alte Ausgabe des Romans von Gaston Leroux stieß und sein darauf basierendes Musical 1986 im Londoner Westend Premiere feierte, zog das Phantom einen weltweiten Siegeszug an. 1988 kam Webbers Musical an den Broadway. Mit der deutschen Uraufführung des Phantoms von Webber 1990 im Hamburger Theater Neue Flora wurde, neben dem Musical »Cats«, der deutsche Musical-Boom ausgelöst.
Der neueste Musical-Thriller Phantom der Oper stammt aus der Feder von Karlheinz Freynik und Ingfried Hoffmann.
Ursprünglich für den amerikanischen Markt geschrieben, ging dieses Musical im Herbst 1996 von Portugal aus auf Europatournee. Produzent Karl-Heinz Stracke sah in diesem Musical ein noch musikalischeres und vor allem inhaltlich geschlossenes Werk. Es wird in Vlotho komplett in deutscher Sprache aufgeführt.
Als Zuschauer ist man zunächst verwirrt: Das Phantom im Musical von Andrew Lloyd Webber ist ein grausames Phantom - eines, das mordet und geheimnisvoll entschwindet - Realität und Geisterwelt sind verknüpft.
Ganz anders das Phantom von Kopit und Yeston: Dieses Phantom ist ein wirklicher Mensch, unglücklich, weil furchtbar entstellt, an seiner Einsamkeit leidend. Christine erscheint ihm wie die Erfüllung seines Lebens. Hoffmann und Freynik zeigen einen anderen Aspekt des Romans von Gaston Leroux: Die Legende vom Engel der Musik. Denn der Engel der Musik, an den Christine reinen Herzens glaubt, ist niemand anderes als Erik, das Phantom, der Christine nicht nur zur Ausbildung ihrer Stimme für sich haben möchte.
Er benutzt ihre Gläubigkeit an diesen Engel der Musik dazu, sie von Freunden zu trennen und ganz für sich zu besitzen, um mit ihr zusammen unterzugehen, denn eine andere Möglichkeit gibt es für ihn wegen seiner Hässlichkeit nicht.
Kein Wunder, dass sich die Presse voll es Lobes äußerte: »Ein Festschmaus für die Sinne, ein opulentes Mahl an Farben, Melodien und Gefühlen.«

Artikel vom 29.04.2006