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Bermel besiegt den
Oschersleben-Fluch

Guter Saison-Start für Racing Team Bohnhorst

Oschersleben (WB). Für Berthold Bermel war es eigentlich eher ein Grund, zuhause zu bleiben. In den letzten Jahren gab es für ihn auf der Strecke in Oschersleben so wenig zu holen, dass er in diesem Jahr im Vorfeld der Saison sogar auf den Testtag verzichtete. Doch die Überraschung kam am ersten Wochenende der BeruTop10 Saison 2006: Bermel punktete in beiden Rennen und lag dabei sogar zweimal vor Thomas Gerling. Auch Youngster Mario Koch zog sich sehr gut aus der Affäre.

Dabei hatte das Training eher mäßig begonnen. Bei zeitweise regnerischem Wetter konnte Berthold Bermel nur auf einen neunten Platz vorfahren. Für ihn trotzdem schon ein kleiner Erfolg, gemessen an den Vorjahresergebnissen. Direkt dahinter reihte sich Thomas Gerling ein, für »Timpi« kein Wunschergebnis. Aber da man wusste, dass er ein Kämpfer ist, schien für das erste Rennen auch alles offen.
Und in der Tat: Sowohl Bermel als auch Gerling konnten sich am Samstag nach vorne arbeiten und belegten am Ende Platz sechs und sieben, was die ersten Punkte in der neuen Saison bedeutete. Gerling war damit nicht ganz zufrieden, doch im Gegensatz zu Bermel, der den Konkurrenten Harald Hennes nach drei Runden hinter sich lassen konnte, blieb »Timpi« lange Zeit hinter diesem Fahrer hängen. Erst drei Runden vor Schluss konnte auch er sich vor Hennes schieben und zu Bermel aufschließen.
Obwohl der sechste Platz für ihn die Startposition 1 im zweiten Rennen am Sonntag bedeutet hätte, verzichtete Gerling darauf, seinen Teamkollegen in der letzten Runde zu attackieren: »Wäre es nicht Berthold gewesen, wäre ich vorbeigezogen, aber im Team zählt der Gesamterfolg dann manchmal eben doch mehr«, äußerte sich der Bohnhorster anschließend und betonte mit einem Augenzwinkern, dass er eigentlich schneller unterwegs gewesen wäre.
Am Sonntag musste Gerling allerdings zugeben, dass Bermel für ihn nicht zu packen war. Zwar musste dieser die Startposition 1 relativ schnell räumen, doch nachdem er sich gefangen hatte, gab es für seinen Teamkollegen kein Vorbeikommen. Am Ende standen Platz vier und fünf für Bermel und Gerling auf der Ergebnisliste. Teamchef Kühn konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen: »Sollte Berthold mal vorhaben, zum Testen nach Oschersleben mitzukommen, müssen wir sein Auto verstecken. Es scheint schließlich, als ob er so viel besser in Fahrt kommt«.
Das erfreuliche Bild zum Saisonstart konnte auch der Neue im Team abrunden. Mario Koch fuhr in seinen ersten beiden Rennen gut mit und konnte die Erwartungen, im Bereich der ersten 20 mitzufahren, voll erfüllen. Bereits im ersten Rennen schob er sich von der Startposition 24 auf den 21. Rang vor. Im zweiten Rennen lief es noch etwas besser und er arbeitete sich auf den 19. Platz vor. Bei 37 gestarteten Fahrern ein wirklich beachtliches Ergebnis. Am Ende zeigten sich daher auch alle zufrieden. Saisonstart geglückt, Platz fünf und sechs für Bermel und Gerling in der Fahrerwertung und auch noch alle Autos unversehrt geblieben. Thomas Gerling will zwar die Erwartungen nicht zu hoch stecken, trotzdem glaubt er, dass es in dieser Saison insgesamt enger zugehen wird: »Das Feld war vorne sehr dicht beisammen. Einige Favoriten haben gepatzt. Mal sehen, was in diesem Jahr so drin ist.« Nur Können reicht für gute Platzierungen nicht, das musste man in der letzten Saison lernen. Es scheint aber, als ob auch das Glück zurück in den Mühlenkreis gefunden hat. Es darf bleiben. Am besten die ganze Saison über.

Artikel vom 05.05.2006