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Noch nichts in trockenen Tüchern

»Spechte« kassieren gegen Jöllenbeck völlig unnötige 0:2-Heimpleite

Von Phillip Bülter
und Wolfgang Wotke (Foto)
Spexard (WB). Noch genießt der SV Spexard keine endgültige Planungssicherheit für die nächste Saison. Der Landesligist kassierte gestern eine bittere und vermeidbare 0:2 (0:1)-Niederlage und muss laut Trainer Tödtmann »noch mindestens einen Sieg« für den sicheren Klassenverbleib holen.

Zur auffälligsten Figur des Spiels wurde jedoch der Schiedsrichter. Der Mann mit der Pfeife konnte zu keinem Zeitpunkt der Partie seinen Landesligaeinsatz rechtfertigen und lag ein ums andere Mal mit seinen Entscheidungen deutlich daneben.
SVS-Coach Olaf Tödtmann »bedankte« sich nach Abpfiff der Begegnung dann auch gleich beim Unparteiischen: »Ich habe zu ihm gesagt: Herr Schiedsrichter, das war das Schlechteste, was ich jemals in der Landesliga gesehen habe.« Tatsächlich gerieten die Spexarder durch einige Schiedsrichterentscheidungen ins Hintertreffen. So musste der schon mit Gelb vorbelastete Dennis Brockmann in der 65. Spielminute nach der zweiten »Gelben« wegen angeblichen Meckerns frühzeitig vom Platz. Das »Meckern« Brockmanns, der einen Einwurf an der linken Außenbahn für sich beanspruchte, hörte sich so an: »Schiri, der Ball war im Aus.«
Äußerst fragwürdige Abseitspfiffe und das unverständliche Unterbrechen der Partie bei Konterangriffen beider Teams rundeten die miserable Leistung des Schiedsrichtergespanns ab. Doch die Niederlage nur auf den Unparteiischen zu schieben, wäre nicht gerecht.
Die »Spechte«, die sechs Ausfälle zu beklagen hatten, lieferten keineswegs eine grandiose Partie ab. Tödtmann: »Auch mit unserer heutigen Elf wäre hier mehr drin gewesen. Jöllenbeck hatte nur Bezirksligaformat.« Aber da die alte Fußballweisheit »Wenn man seine Chancen nicht nutzt, kann man kein Spiel gewinnen« gestern beim SVS in einigen Szenen passte wie die Faust aufs Auge, mussten die »Spechte« am Ende eine unnötige Pleite hinnehmen.
Unnötig deswegen, weil die Spexarder trotz einiger sehr guter Gelegenheiten das Tor nicht trafen: Erst wurde Nikos Stamatis kurz vor der Kiste noch entscheidend gestört (23.), dann vergab Jörg Schriefl aus sieben Metern ein ganz dickes Ding (80.). Olaf Tödtmanns konsequenter Kommentar: »So einen muss man dann auch machen.«
Als danach Igrek und Schriefl scheiterten (81.) und der TuS zwei Minuten vor Schluss eine Überzahlsituation zum 0:2 nutzte, war die Messe in Spexard gelesen. Kurz nach Abpfiff lud der Stadionsprecher anlässlich des Sportfestes für den Abend gleich wieder an die Bruder-Konrad-Straße ein: » Nicht vergessen, heute geht's ins Festzelt.« Auch trotz Pleite.
SV Spexard: Rickmann - Finocchiaro - Das, Carballo - Eikelmann (52. T. Karaarslan), Brockmann, V. Karaarslan, Jäger (71. Walcott) - Stamatis (84. Oleg) - Schriefl, Igrek.
Tore: 0:1 (35.), 0:2 (88.).

Artikel vom 01.05.2006