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»Er war ein Glücksfall
auch für Deutschland«

Jüdische Gemeinde trauert um Paul Spiegel


Herford (pjs). Die Nachricht vom Tod Paul Spiegels ist auch in Herford mit Trauer und Betroffenheit aufgenommen worden. Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland ist am Sonntag im Alter von 68 Jahren gestorben. Im Juli 2005 hatte Spiegel die neu geschaffene Gedenk-, Dokumentations- und Begegnungsstätte im alten Zellentrakt des Herforder Rathauses der Öffentlichkeit übergeben und vor etwa 300 Zuhörern auf der Rathaustreppe gesprochen. Den Besuch hatte Harry Rothe, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Herford-Detmold, mit Spiegel vereinbart: Beide haben sich bereits als Jugendliche bei Lehrgängen kennengelernt, später im Zentralrat sowie im Ausschuss für den Aufbaufonds Ost-West jahrelang vertrauensvoll zusammengearbeitet.
»Paul Spiegel war für die jüdische Gemeinschaft ein Glücksfall«, blickte Rothe zurück. Als Präsident des Zentralrates habe er sein Amt mit Kraft, Toleranz und Freude ausgefüllt. »Sein Tod ist nicht nur für die Jüdische Gemeinde ein großer Verlust, sondern auch für Deutschland.« Rothe wird an der Beerdigung und auch an der Trauerfeier in Düsseldorf teilnehmen. In Herford werde im Gottesdienst am Freitag, 12. Mai, das Totengebet gesprochen.

Artikel vom 01.05.2006