29.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die Zahl der Arbeitslosen ist weiter gestiegen

Mehr Frauen ohne Beschäftigung seit Hartz IV - Mehr Teilzeitarbeitsplätze in 2005


Bünde (BZ). Die Arbeitslosigkeit von Frauen ist nach der Einführung von Hartz IV deutlich gestiegen: Am 30. Juni 2005 waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Herford 83 824 Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 4 366 oder fünf Prozent weniger als Mitte 2001. Die Zahl der Beschäftigten insgesamt reduzierte sich gleichzeitig um 13 818 oder 6,9 Prozent, teilte die Agentur für Arbeit Herford gestern mit.
Die spezifische Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt lag 2005 beiden Frauen bei 11,5 Prozent. Sie überschritt erstmals nach drei Jahren wieder die Quote für Männer.
Im Verarbeitenden Gewerbe ging die Beschäftigung von Frauen stärker zurück als bei allen Beschäftigten. In einigen Dienstleistungsbereichen verlief die Entwicklung leicht positiver, insgesamt nahm jedoch auch im Dienstleistungsbereich die Zahl der beschäftigten Frauen leicht ab.
Positiv entwickelte sich zwischen 2001 und 2005 die sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung: 33 131 in 2005, 30 969 in 2001. Von den 2162 zusätzlichen Teilzeitarbeitsplätzen entfielen 1641 auf Frauen.
Die Zahl der Frauenarbeitsplätze in Vollzeit nahm zwischen 2001 und 2005 um etwa 6000 (10 Prozent) ab. Die Vollzeitbeschäftigung sank um 9,4 Prozent.
Die Zahl geringfügig beschäftigter Arbeitnehmer stieg in den letzten fünf Jahren um 3530 (11,2 Prozent) auf 35 096. Von den geringfügig Beschäftigten waren 24 400 (70 Prozent) Frauen. Fast die Hälfte arbeiteten in den Wirtschaftsbereichen Einzelhandel (5770), unternehmensnahe Dienstleistungen (5350), Gastgewerbe (3450) und Gesundheitswesen (3060).
Der überproportionale Anstieg der Arbeitslosigkeit von Frauen hat seine Ursache nicht in vergleichsweise ungünstigeren Beschäftigungsbedingungen. Die Einführung von Hartz IV hat vielmehr dazu geführt, dass verdeckte Arbeitslosigkeit stärker als in der Vergangenheit in die Arbeitsmarktstatistik einfließt. Hiervon waren Frauen in deutlich größerem Maße betroffen.

Artikel vom 29.04.2006