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Vermisster wurde tot aufgefunden

Großaufgebot der Polizei suchte nach Dr. Harald Maxeiner aus Lübbecke

Lübbecke (jug). Mit einem Großaufgebot hat die Polizei seit Donnerstagabend nach Dr. Harald Maxeiner gesucht. Der bekannte Lübbecker Mediziner war seit 18 Uhr am Donnerstag vermisst worden. Am späten Freitagnachmittag wurde der 80-Jährige tot aufgefunden.

Nach Polizeiangaben wurde der Lübbecker kurz vor 17 Uhr im Wiehengebirge gefunden. Eine Spaziergängerin, die mit ihrem Hund im Wald unterwegs war und bereits von den umfangreichen Suchmaßnahmen der Polizei Kenntnis hatte, fand den altersverwirrten Vermissten etwas südöstlich vom Waldsportplatz in Lübbecke gelegen, etwa 300 Meter im Wald hinein. Nach den ersten Ermittlungen gebe es keinerlei Anzeichen auf ein Fremdverschulden. Die Ermittlungen zu den genauen Umständen seien gerade erst aufgenommen worden.
Wie Polizeisprecher Ralf Steinmeyer von der Kreispolizeibehörde in Minden berichtete, hatten die Angehörigen den Vermissten rund um seinen Wohnort an der Oberen Tilkenbreite zunächst selbst gesucht. Nachdem dieses Bemühen jedoch ohne Erfolg blieb, informierten sie gegen 21.30 Uhr die Polizei.
Die alarmierten Einsatzkräfte hätten zunächst selbst noch einmal das Wohngebäude und Grundstück durchsucht, parallel seien die Meldungen der Rettungsleitstelle, Feuerwehr und Krankenhaus überprüft worden, ob sich vielleicht dort Hinweise auf einen Verbleib des Vermissten fänden. Das sei das übliche Verfahren, das stets ablaufe, wenn es um solche Vermisstenfälle gehe, erklärte Steinmeyer.
Im gleichen Zuge seien dann die Ermittlungen im Umfeld des Vermissten angelaufen: »Vielleicht hat da jemand was mitbekommen. Wichtig für uns auch Fragen wie: Was trug der Vermisste für Kleidung?« Die Suche sei dann auf den größeren Nahbereich ausgedehnt worden, sprich, den Bereich des Waldsportplatzes, Friedhof, Schule und weitere umliegende Orte.
Nachdem auch diese Maßnahmen ohne Erfolg geblieben waren, habe man weitere Unterstützung angefordert: »Insgesamt kamen dann sechs Diensthundeführer mit ihren Tieren zum Einsatz«, berichtet Steinmeyer, darunter ein Hundeführer aus Minden, einer aus dem Bereich Lippe sowie jeweils zwei Hundeführer aus Bielefeld und Herford. Gegen Mitternacht kam außerdem ein Polizeihubschrauber aus Düsseldorf zur Unterstützung, ausgestattet mit einer Wärmebildkamera.
»Der ist in einer Höhe von etwa 200 bis 300 Metern über das Wiehengebirge geflogen.« Zahlreiche Anwohner waren in der Nacht auf das Knattern des Hubschraubers und die starken Scheinwerfer aufmerksam geworden. Aufziehende Wolken behinderten den Einsatz der Wärmebildkamera jedoch, so dass die Suche aus der Luft gegen 2 Uhr nachts abgebrochen werden musste. Außerdem wurden Taxiunternehmen befragt, ebenso die Zeitungsboten.
Am Freitagmorgen habe man erneut die Wohnung und das nähere Umfeld durchkämmt - leider wieder ohne Erfolg. Rund 20 Einsatzkräfte aus dem Kreisgebiet setzten am Vormittag die Suche fort, unterstützt von rund 30 weiteren Kollegen von einer Einsatzhundertschaft aus Bielefeld. Anhand von Karten wurden die Kollegen durch Einsatzleiter Lothar Titkemeyer informiert und eingewiesen. Da ein Zeuge den Vermissten am Donnerstagabend gegen 19.30 Uhr im Bereich Heidkopf gesehen haben wollte, wurde die Suche auf das Waldgebiet bis auf die Hüllhorster Seite ausgedehnt.
Auch ein Polizeihubschrauber wurde am Freitagmittag eingesetzt, diesmal aus Dortmund. Für etwa eine Stunde hatte der den Bereich zwischen der Bundesstraße 239 und Eilhausen intensiv abgesucht, dabei wurde die Sicht schon teilweise durch das wachsende Grün an den Bäumen behindert. »Und zu den Ermittlungen gehört auch, dass die Kollegen an den Haustüren klingen, Nachbarn befragen und die Siedlungen abfahren«, so der Polizeisprecher weiter. Am Freitagnachmittag kamen erneut vier Hundeführer zum Einsatz, darunter zwei aus dem Kreis Minden-Lübbecke, zwei aus Bielefeld. Außerdem hatten rund 120 Mitglieder einer Walking-Gruppe ihre Unterstützung bei der Suche angekündigt.

Artikel vom 29.04.2006