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Familienzentrum
startet im Juli

Anlaufstelle im Vhs-Gebäude

Halle (SKü). Der Haller Sozialausschuss hat einstimmig den Weg zum Aufbau eines Familienzentrums frei gemacht. Träger wird die Diakonie. Angesiedelt wird das neue Büro als zentrale Anlaufstelle im Volkshochschul-Gebäude im Remise-Komplex. Leiterin der zunächst bis Ende 2008 befristeten Einrichtung wird Karin Elsing, die im Rahmen einer Dreiviertel-Stelle auch weiterhin die Flüchtlingsberatung leisten wird.

Paul-Gerhard Müller, Leiter der Familien- und Erziehungsberatungsstelle bei der Diakonie, skizzierte Aufgaben und Ziele des Familienzentrums, das ab 1. Juli anlaufen soll. Unter dem Fragemotto »Wer kümmert sich, wenn es nicht glatt läuft?« sind vier Säulen im Familienzentrum vorgesehen: Treffpunkt und Kontaktbörse, Beratung und Bildung, Gruppenangebote und Kinderbetreuung sowie Dienstleistung und Selbsthilfe. Kinder sind dabei immer willkommen und werden nicht »wegorganisiert«, wie sich Müller ausdrückte. Wenn Erwachsene Ruhe für sich brauchen, werden Kinder parallel betreut. Ein wichtiger Grundsatz für dieses Zentrum: Hilfe nehmen und Hilfe geben gehören zusammen.
Das Zentrum soll ein offener Treff für alle sein, zweimal wöchentlich jeweils drei Stunden. Angedacht sind regelmäßige Sonntagsbrunch mit Kulturangebot und Kinderbetreuung. Im Bereich Beratung und Bildung will das Familienzentrum eine Vermittlungsfunktion übernehmen. Müller: »Da wird gewusst, was Halle weiß, und da wird gewusst, was Halle hat.« Schließlich werden Beratungsangebote für Eltern mit Kindern bei Entwicklungsverzögerungen, Verhaltensauffälligkeiten, Frühförderung etc. angeboten.
Schließlich soll das Familienzentrum ein Ort für ehrenamtliches Engagement und gemeinsame Aktivitäten für Jung und Alt sein. Angedacht sind Aufbau und Unterstützung von Selbsthilfeinitiativen, Kurse für Berufsrückkehrerinnen und arbeitslose Frauen, die Installierung von Handwerker-Selbsthilfe-Diensten, die Veranstaltung von Second-Hand-Märkten, die Beteiligung an Flohmärkten, Basaren und Festen sowie ein Begrüßungsservice bei jungen Familien und Neubürgern.
Die Gesamtkosten von rund 20 000 Euro jährlich werden von der Stadt Halle über neue 10 000 Euro aus dem Haushalt sowie die Halbierung des bisherigen Ansatzes für die Flüchtlingshilfe von 24 000 auf 12 000 Euro erreicht.

Artikel vom 29.04.2006