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Im Einsatz
verunglückt

Feuerwehrwagen kippte um

Rheda-Wiedenbrück (WB/dibo/ei). Sie wollten ein Feuer löschen und benötigten am Ende selbst Hilfe: Auf dem Weg zu einem Carport-Brand an der Breslauer Straße ist am frühen Freitag Morgen ein Feuerwehrwagen des Löschzugs Rheda schwer verunglückt.

Das von einem 38-Jährigen gesteuerte und mit insgesamt fünf Kameraden besetzte Löschgruppenfahrzeug (LF 16) - Neupreis vor zweieinhalb Jahren mehr als 250 000 Euro - rutschte beim Linksabbiegen von der Haupt- in die Oelder Straße gegen einen Bordstein und kippte auf die rechte Seite. Dabei begrub das viele Tonnen schwere Fahrzeug eine Straßenlaterne und einen Baum unter sich. Ein verletzter Feuerwehrmann musste ins St. Vinzenz-Hospital gebracht werden, dem 26-Jährigen geht es inzwischen aber wieder gut. Der Fahrer erlitt einen Schock und wurde in die Obhut der Notfallseelsorge gegeben.
Stadtbrandmeister Ulrich Strecker ist seit mehr als 30 Jahren Feuerwehrmann, eine solchen Unfall hat er aber noch nicht erlebt. Strecker kennt das Problem der Nachteinsätze: »Wir werden aus dem tiefsten Schlaf gerissen und müssen sofort topfit sein«.
Der Feuerwehrchef geht davon aus, dass der Fahrzeugaufbau »erledigt« ist, jetzt müsse das Fahrgestell untersucht werden. Die Reparaturkosten schätzt er auf einen fünfstelligen Betrag - »und es ist keine 1 davor«. Nicht auszuschließen, dass sogar ein Totalschaden vorliegt. Auch Bürgermeister Bernd Jostkleigrewe und Heinz Bremehr, Leiter des Fachbereichs öffentliche Sicherheit und Ordnung bei der Stadt Rheda-Wiedenbrück, machten sich voller Sorgen auf den Weg zur Unfallstelle.
Während sich einige Rettungskräfte um ihre verunglückten Kollegen kümmerten, fuhren Einsatzfahrzeuge der Löschzüge Rheda und Wiedenbrück zur Breslauer Straße, wo aus bislang ungeklärter Ursache ein Feuer in einem Doppelcarport ausgebrochen war. Unter dem Dach standen neben einem Opel Astra Kombi auch ein Motorrad, vier Drahtesel, eine Gasflasche und ein angeschlossener Kühlschrank. Das Carport und mit ihm die genannten Fahrzeuge und anderen Gegenstände brannte total aus. Flammen hatten sogar auf eine angrenzende Garage übergegriffen, die Feuerwehr konnte indes die benachbarten Wohngebäude schützen. Geschätzter Schaden: 20 000 Euro.

Artikel vom 29.04.2006