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Schnuppern in »Männerberufen«

Mädchen aus Warburger Schulen erlebten aufregenden »Girls' Day«

Von Ralf Benner (Text und Fotos)
Warburg (WB). Firmen und Institutionen aus dem Warburger Land hatten gestern im Rahmen des 5. »Girls' Day« ihre Pforten wieder für wissbegierige junge Mädchen geöffnet.

Die bundesweite Aktion sollte den Mädchen Gelegenheit geben, über den Tellerrand hinaus zu schauen und traditionell »männliche« Berufsfelder unter die Lupe zu nehmen. Ob im Blaumann oder in der Leuchtweste, mit dem Lötkolben oder der Bohrmaschine, als Mechatronikerin oder als Polizistin - zahlreiche Mädchen aus den Warburger Schulen machten begeistert mit und gewannen interessante Einblicke in die Berufswelt.
So erlebten sieben Teilnehmerinnen von Marianum, Hüffertgymnasium und Realschule einen aufregenden Tag bei der Polizei. Sie fuhren mit den Beamten zu Unfällen, durften Verkehrskontrollen vornehmen und erfuhren, wie die Warburger Kripo Fingerabdrücke und andere Spuren sichert. »Das war sehr spannend«, berichtet Jana Kaufmann (14), Schülerin des Hüffertgymnasium.
Anke Schnitzmeier (15) und Sophia Peters (14) besuchen die Hauptschule in Warburg. Sie erkundeten das Warburger »Cineplex« und ließen sich von Vorführer Torsten Unger erläutern, wie die Filme in die Maschinen eingelegt und Bilder auf die Leinwand gezaubert werden. Ein Film besteht aus mehreren Rollen, die erst zusammengefügt werden müssen, bevor das Werk in die Vorführmaschine gelangt. Ist der Film abgespielt, muss er vor der nächsten Vorstellung zurückgespult werden. »Das so viel Arbeit dahinter steckt, hätte ich nicht gedacht«, erzählt Anke Schnitzmeier. »In Deutschland gibt es nur zwei Filmvorführerinnen«, sagt Torsten Unger. Das Schnupperpraktikum sei daher eine prima Sache.
»Wo kommt eigentlich die Verpackung für die Lebensmittel in unserem Kühlschrank her?«, fragte sich Hauptschülerin Anke Guth (15). Mit sechs weiteren Teilnehmerinnen aus Haupt- und Realschule lernte sie im weltweit tätigen Unternehmen Kobusch-Sengewald, wie Folien gedruckt und zu Verpackungen verarbeitet werden. »Die strengen Hygienevorschriften und der technische Aufwand bei der Herstellung haben mich überrascht«, so Anke Guth.
»Das Interesse an den Warburger Schulen war sehr groß und es wächst von Jahr zu Jahr«, zog Gabriele Schidlack von der Regionalstelle Frau und Beruf gestern eine positive Bilanz. Die Regionalstelle ist bei der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter angesiedelt und etablierte den »Girls' Day« 2002 im Kreis.

Artikel vom 28.04.2006