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In den Fußstapfen
von McDonald's

Miner's Franchise AG will kräftig expandieren

Von Michael Delker
Gütersloh (WB). Das goldene »M« kann in 30 000 Restaurants in mehr als 100 Ländern bewundert werden. Die Hamburger-Schmiede McDonald's zählt damit zu den erfolgreichsten Franchiseunternehmen der Welt. Die Kaffeehaus-Kette Miner's ist von diesen Zahlen Lichtjahre entfernt. Ein Hauch von McDonald's umweht jedoch auch dieses Gütersloher Unternehmen.

In der Dalkestadt bietet Miner's seine Kaffeespezialitäten seit dem Jahr 2005 am Kolbeplatz an. Weitere Shops befinden sich in Bielefeld - dort wurde 2001 das erste Café gegründet - und in Münster. Das soll sich ändern: Um expandieren zu können, haben André Lümmen, Frank Roebers, Wilfried Wehrmeyer und der Gütersloher Unternehmer Hans-Hermann Fischer (»Fischer-Fertigungstechnik«) am 10. April die Miner's Franchise AG mit Sitz am Stadtring Nordhorn gegründet. Die Ziele sind ehrgeizig. »In den kommenden drei Jahren wollen wir Franchisenehmer für mindestens 20 neue Shops finden«, erklärt André Lümmen, der zusammen mit Hans-Hermann Fischer den Vorstand der noch jungen AG bildet.
Das Geschäftsprinzip gleicht dem von McDonald's. Die Shops ähneln sich in Aufbau, Design und Angebot. Hierzu zählen qualitativ hochwertige Kaffeeprodukte genauso wie neuerdings leichte und gesunde Kost. »Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Leute hier ihre Mittagspause verbringen und gerne etwas essen würden«, erklärt Lümmen, warum man vom Konzept des »reinen« Kaffeehauses abgewichen ist.
Für die Expansion hat die Miner's Franchise AG Städte ab 60 000 Einwohnern mit funktionierenden Fußgängerzonen im Visier. In der näheren Umgebung sollen Shops in Paderborn, Herford, Detmold, Osnabrück und Hamm entstehen. Die Franchisenehmer sollen ihre Läden selbstständig betreiben - an Miner's zahlen sie eine Gebühr. Dafür dürfen sie die Marke nutzen, werden bei der Immobiliensuche und dem Ladenbau unterstützt sowie intensiv geschult. Betriebswirtschaftlich und fachlich, denn Kaffee ist nicht gleich Kaffee, wie der Kaffeeröster Klaus Langen aus dem sauerländischen Medebach aus Erfahrung weiß. Für den Miner's-Lieferanten gibt es beim Kaffee genauso viele Geschmacks- und Qualitätsunterschiede wie beim Wein. Er zieht den Vergleich zum amerikanischen Coffee-Shop-Konzern Starbucks: »Starbucks ist erst so groß geworden, weil die großen Kaffeeröster wegen des Preiskampfes qualitativ minderwertige Ware zusammengemischt haben. Die Verbraucher merken das«, meint Langen. Seiner Einschätzung nach hätte es ein Betrieb wie Miner's vor fünf Jahren noch sehr schwer gehabt. Das Konsumentenverhalten habe sich verändert. »Die Leute kommen hier hin, weil sie zum Geschmack zurückfinden«, glaubt der Inhaber der sauerländischen Rösterei.
www.miners-coffee.de

Artikel vom 29.04.2006