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Lokalredaktion kennen gelernt

»Girls' Day« beim WESTFALEN-BLATT - erste Texte selbst geschrieben

Von Monika Schönfeld
(Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Erste Erfahrungen, wie ein Bericht für eine Tageszeitung entsteht, haben gestern Vanessa Reinhold und Daphne-Alea Rothkegel in der Lokalredaktion des WESTFALEN-BLATTes gesammelt. Redaktionsleiterin Monika Schönfeld, Sportredakteur Jens Brinkmeier und die Lokalredakteure Matthias Kleemann und Bernd Steinbacher erläuterten den Zwölfjährigen den Aufbau der Tageszeitung.

Zum »Girls' Day« schwärmten vom Gymnasium, Realschule und Lisa-Tetzner-Schule gestern Jungen und Mädchen aus, um die Arbeitswelt in unterschiedlichen Berufen kennen zu lernen.
Da Daphne aus der Klasse 6c und Vanessa aus der 6d des Gymnasiums auch erste Erfahrungen im Schreiben machen wollten, wurden sie sogleich ins »kalte Wasser« geworfen. Sie portraitierten Menschen aus dieser Stadt und suchten Freunde auf, die ihre besten Freunde vorstellten.
Das Gymnasium schickt Jungen und Mädchen seit Bestehen des »Girls' Day« im Jahr 2001 für einen Tag in Betriebe, ebenso die Realschule. Auch in der Lisa-Tetzner-Schule ist der »Girls' Day« ein Bestandteil der Berufswahlvorbereitung und Lebensplanung. Schulleiter Heinz Hildmann berichtet, dass die Klassen 8 und 9 gerade in der dreiwöchigen Praktikumsphase stecken. Zusätzlich dazu ist der »Girls' Day« ein weiteres, freiwilliges Angebot. Eltern konnten ihre Kinder gestern mitnehmen zu ihrer Arbeitsstelle. Außerdem bestand gestern für die Schülerinnen die Möglichkeit, nachmittags an der Veranstaltung »Mädchen können alles werden« bei der Agentur für Arbeit in Bielefeld teilzunehmen. Außerdem war auch der Berufsberater des Arbeitsamtes, Herbert Schmidt, im Haus.
Die junge Frauengeneration in Deutschland verfügt über eine besonders gute Schulbildung. Dennoch entscheiden sich Mädchen im Rahmen ihrer Ausbildungs- und Studienwahl noch immer überproportional häufig für »typisch weibliche« Berufsfelder oder Studienfächer. Damit schöpfen sie ihre Berufsmöglichkeiten nicht voll aus; den Betrieben aber fehlt gerade in technischen und techniknahen Bereichen zunehmend qualifizierter Nachwuchs.
Das Projekt Girls' Day - Mädchen-Zukunftstag - bietet Einblick in Berufsfelder, die Mädchen im Prozess der Berufsorientierung nur selten in Betracht ziehen. In erster Linie bieten technische Unternehmen und Abteilungen, sowie Hochschulen, Forschungszentren und ähnliche Einrichtungen am Girls' Day Veranstaltungen für Mädchen an. Anhand von praktischen Beispielen erleben die Teilnehmerinnen in Laboren, Büros, Werkstätten und Redaktionsräumen, wie interessant und spannend diese Arbeit sein kann. Durch persönliche Gespräche mit Beschäftigten können die Mädchen ihren Erfahrungs- und Orientierungshorizont erweitern. Ziel ist, Kontakte herzustellen, die für die berufliche Zukunft der Mädchen hilfreich sein können. Auch geht es darum, die Öffentlichkeit und Wirtschaft auf die Stärken der Mädchen aufmerksam zu machen, um einer gut ausgebildeten Generation junger Frauen weitreichende Zukunftsperspektiven zu eröffnen. Unternehmen, die erfolgreich spezielle »Mädchen-Tage« realisierten, verzeichnen einen steigenden Anteil junger Frauen in technischen und techniknahen Berufen.
Auch Jungen können diesen Aktionstag nutzen: Sie können sich am Girls' Day intensiv mit persönlichen Berufs- und Lebenszielen auseinandersetzen. Regionale Arbeitskreise sowie Pädagogen an den Schulen organisieren zusätzlich Programme für Jungen, die auf die Erweiterung ihrer Lebensperspektive und ihres Berufsspektrums ausgerichtet sind, denn auch sie orientieren sich häufig eindimensional. Viele Initiativen und Netzwerke haben sich bereits des Themas jungengerechter Förderung angenommen. Schulische und außerschulische Aktivitäten zu den Themen Berufswahlmöglichkeiten, Lebensplanung und Sozialkompetenzen richten sich gezielt an Jungen.
www.girls-day.de
www.neue-wege-fuer-jungs.de

Artikel vom 28.04.2006