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TuS N-Lübbecke holt Kokir

Roch noch auf der Suche nach zwei weiteren Rückraumschützen

Lübbecke-Nettelstedt (WB). Die Personalplanungen des Handball-Bundesligisten TuS N-Lübbecke schreiten voran: Am gestrigen Donnerstag, zwei Tage vor dem 51. Kreisderby zwischen dem TuS N-Lübbecke und dem TSV Grün-Weiß Dankersen Minden, gab Manager Sigi Roch die vierte Neuverpflichtung für die kommende Saison bekannt.

Branko Kokir, 95-facher Nationalspieler Serbien/Montenegros, erhält einen Zweijahresvertrag bei den Ostwestfalen. Der frischgebackene Pokalsieger, der von den Grashoppers Zürich kam, spielt derzeit noch beim neuen Deutschen Pokalsieger HSV Hamburg. Kokir bekleidet die Position des Spielmachers, kann aber auch im linken Rückraum eingesetzt werden.
Apropos Grashoppers Zürich. Vor zwei Jahren, beim Spielothek-Cup 2004, waren die Eidgenossen zu Gast in der Lübbecker Kreissporthalle, zu Gast in der Kampa-Halle. Damals unterlagen die Schweizer mit Branko Kokir auf der Mittelposition dem TuS N-Lübbecke mit 28:34. Aber: der Montenegriner setzte sich da mehr als eindrucksvoll in Szene, erzielte gleich ein ganzes Dutzend Treffer für seine Farben. Im Spiel gegen GWD brachte er es einen Tag später nur auf vier Tore - allerdings musste er da auch schon früh verletzt ausscheiden.
TuS-Manager Sigi Roch freut sich jedenfalls über den Transfer: »Branko ist ein sehr erfahrener Spieler, der in der Lage ist, die Mannschaft zu führen. Ein ganz wesentlicher Faktor, der für ihn spricht, ist dass er im Mittelblock decken kann. Zudem kennt er die Bundesliga und spricht gut Deutsch.«
Trainer Jens Pfänder ergänzt: »Er hat große internationale Erfahrung, die uns zugute kommt. Branko hat große Sicherheit in der Vorwärtsbewegung und seine Stärken liegen neben der Abwehr auch im Gegenstoßverhalten. Er ist im Angriff eine gute Ergänzung zu Stian Tönnesen.«
Wobei der TuS-coach nicht verhehlt, dass ein Kokir unheimlich wichtig ist für seine Mannscahft: »Wir haben doch zuletzt ohne echten zweiten Mittelmann gespielt. Sowohl Tobi Schröder als auch Fabian van Olphen haben eher Qualitäten im linken Rückraum gezeigt.«
Der WM- und EM-Bronzemedaillengewinner spielte zwischen 2001 und 2003 in der Bundesliga bei der SG Willstätt/Schutterwald und war dort absoluter Leistungsträger. Er brachte es in 60 Spielen auf 280 Tore. Danach wechselte er zu dem schweizer Spitzenklub Grashoppers Zürich, ehe er 2005 zum HSV Hamburg in die Bundesliga zurückkehrte. Zuletzt hatte Kokir beim Final-Four in Hamburg große Spielanteile und gewann mit dem HSV den DHB-Pokal.

Artikel vom 28.04.2006