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Transit-Sperrungen verschoben

Mautflüchtlinge rollen weiter über B 1 und B 68 in Salzkotten und Lichtenau

Salzkotten/Lichtenau (sen/han). Auf »absolutes Unverständnis« stößt bei Salzkottens Bürgermeister Michael Dreier die neueste Entwicklung in Sachen Transitverkehr. Noch im März hatte Verkehrsminister Oliver Wittke angeordnet, Anfang Mai die B 1 in Salzkotten und die B 68 in Lichtenau für Lastwagen im Durchgangsverkehr zu sperren, die auf diese Weise ihrer Mautpflicht entgehen wollen. Jetzt scheinen diese Pläne ins Stocken geraten zu sein, erst Ende des Jahres sei mit einer Sperrung zu rechnen.

Grund dafür sind offensichtlich Verzögerungen bei der Ausschreibung und Anfertigung der Sperrschilder sowie Zweifel am Nutzen und der Kontrolle des Fahrverbots. Das ist offenbar das Ergebnis zweier Sitzungen mit Beteiligung des Landesbetriebes Straßen NRW, der Bezirksregierungen Detmold, Kassel und Arnsberg sowie der Straßenverkehrsbehörden und der Kommunen.
»Diese Verzögerung können wir überhaupt nicht nachvollziehen«, hält Dreier die Entwicklung für sehr bedauerlich. Nahezu täglich habe man in Salzkotten mit der Sperrung gerechnet, erinnert er an die Aussagen des nordrhein-westfälisches Verkehrsministers. »Eine Sperrung für Transit-Lastwagen würde hier in Salzkotten eine deutliche Entlastung bringen«, lässt Dreier keinen Zweifel am Nutzen und sieht auch keine Probleme bei der Durchführung von Kontrollen. Auf jeden Fall werde er in Gesprächen mit dem Landrat und Straßen NRW noch einmal mit Nachdruck die Umsetzung der Sperrung fordern und notfalls auch noch weitergehen.
»Es ist wohl unstrittig: Der Lkw-Verkehr in Lichtenau hat seit der Mauteinführung zugenommen«, betont Lichtenaus stellvertretender Bürgermeister Dieter Merschjohann. Aus diesem Grund wünsche man auch unbedingt und möglichst schnell den Versuch der Sperrung der B 68 für Transit-Lkw.
Den Einwand, ein solcher Versuch könne aufgrund von bestimmten Regelungen im Gesetz nur einen geringen Nutzen bringen, lässt er so nicht gelten. »Ein Verbot ohne Kontrolle ergibt natürlich nirgendwo Sinn«, fordert Merschjohann verstärkten Einsatz der Polizei vor Ort. Im Kreisausschuss für Wirtschaft, Bau und Verkehr hatte Kreisbaudezernent Albert Löhr am Dienstag berichtet, dass eine weitgehende Beschilderung bereits an den Autobahnausfahrten notwendig sei, um den Schwerlastverkehr auf die Sperrungen aufmerksam zu machen. Gespräche würden in den nächsten Wochen zügig weitergeführt.

Artikel vom 27.04.2006